Soziale Medien sind nicht mehr wegzudenken. Sie sind Bestandteil unseres täglichen Lebens dienen als Unterhaltungs-, Informations- und für Unternehmen auch als Werbekanal. Facebook, Instagram, Snapchat und Tik Tok bieten uns die Möglichkeit uns mit Menschen aus der ganzen Welt zu vernetzen, unsere Bilder, schöne Erinnerungen und sowie auch unsere Meinung mit anderen zu teilen. Es ist ein Sprachrohr für Jung und Alt und umfasst alle Themen, sei es Mode, Politik, Musik, Kunst und vieles mehr. Hinter all diesen Vorteilen verbergen sich jedoch auch viele Risiken. Diese werden nun sogar von Betreibern der Applikationen anerkannt und so überlegt sich beispielsweise der Social Media Kanal Instagram die Like-Funktion abzuschaffen. Schauen wir uns doch mal an was die Gründe dafür sind.

Suchtpotenzial

Wie bei anderen Süchten äussert sich ein Kontrollverlust, man ist danach süchtig ständig auf dem neusten Stand zu sein, verbringt Stunden über Stunden auf Social Media. In jeder freien Minute welche man hat, checkt man die einzelnen Kanäle. Ich erwische mich oft selbst dabei wie auch ich mein Handy fast immer in der Hand habe. Im Zug fällt es einem besonders auf das fast alle ihre Zeit am Smartphone verbringen anstatt miteinander zu reden.

Zusätzlich zur Sucht der Nutzung der Apps, entsteht ein Verlangen nach Anerkennung anderer, man will selbst auch tolle Bilder haben, möglichst viele Likes und viele Follower.

Der häufige soziale Vergleich mit vielfach bearbeiteten Bildern von anderen Menschen, die nicht der Wirklichkeit entsprechen, fördern unrealistische Erwartungen an das eigene Leben und gefährden somit auch die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins. Und wer sich denkt dies passiert nur unsicheren Menschen, der täuscht sich. Auch von sich selbst überzeugte sind betroffen, denn der Vergleich findet in unserem Unterbewusstsein statt.

Es wurde sogar wissenschaftlich erwiesen dass die übermässige Nutzung von mehr als zwei Stunden täglich psychische Belastungen erhöhen und Selbstmordgedanken fördern kann.

Schlafmangel

Studien haben erwiesen das die Nutzung sozialer Medien Auswirkungen auf den Schlaf hat. Denn meist liegen Nutzer mit dem Laptop oder dem Handy im Bett, welches blaues Licht ausstrahlt. Diese Strahlen unterdrücken die Melatonin Produktion, welche entscheidend für das Einschlafen ist.

Doch nicht nur die Strahlung hat einen Einfluss auf das Schlafverhalten sondern auch hier macht sich der Drang immer zu wissen was los ist bemerkbar. Viele Jugendliche berichten, dass sie in der Nacht aufstehen um ihre Nachrichten zu checken.

Schönheitsideale durch sozialen Vergleich

Auch das Aussehen der User wird verglichen. Dies führt bei einigen zu Unsicherheit, was das eigene Körperbild betrifft. Durch diese Angstgefühle verringert sich das Selbstwertgefühl um einiges. Man denkt man sei zu dünn, zu dick, zu dies zu das, einfach nicht das was von einem erwartet wird. Vor allem Frauen und Mädchen sind von diesen Gefühlen betroffen. Sie haben schneller ein schlechteres Bild von sich als Nicht-Nutzerinnen. Ebenfalls hat eine Studie gezeigt, dass die Bereitschaft ihren Körper zu verändern, sei es durch Diäten oder chirurgischen Eingriffe, nach der Nutzung gestiegen ist.

Es gibt auch viele Personen welche ihr Aussehen anhand von Apps verändern oder sogar einfach Bilder von anderen Menschen verwenden und sich als diese ausgeben.

Mobbing und soziale Medien

Durch soziale Medien haben sich auch die Möglichkeiten des Mobbings verändert. Laut einer Studie sind bereits sieben von zehn Jugendlichen schon einmal Opfer von Cyber-Mobbing geworden. Mobbing-Opfer neigen zu schlechteren Schulabschlüssen, Depressionen, Angstzuständen, Vereinsamung und Essstörungen. Cyber-Mobbing kann dabei verschiedene Formen annehmen: negative Kommentare zu Posts, Beleidigungen über persönliche Nachrichten oder das Verbreiten von Bildern, welche das Mobbing-Opfer in beispielsweise einer peinlichen Situation zeigen. Obwohl es in sozialen Medien die Möglichkeit gibt, unangemessene Beiträge zu melden, wird kaum darauf reagiert, sowohl gibt es häufig Screenshots oder Videoaufnahmen der Beiträge welche lokal auf den Geräten der „Mobber“  gespeichert sind und auch die Unternehmungen nicht löschen können. So verliert das Opfer völlig die Kontrolle.  Denn es ist schwierig sich zu wehren da man manchmal gar nicht weiss wer hinter den Personen steckt und wer wirklich die Täter sind. Das Mobbing kann soweit gehen, dass es gewisse Menschen sogar in den Selbstmord treibt.

Begründung von Instagram Entfernung Like-Funktion

Nach Informationen der BBC steckt hinter den Plänen von Instagram vor allem der Versuch, die oben genannten Risiken bei jungen Menschen zurückzufahren. Denn viele glauben dass ein Like beziehungsweise viele Likes einen höheren sozialen Status einbringen. Instagram sagt sie wollen deswegen versuchen: „den Menschen zu helfen, sich auf die Fotos und Videos zu konzentrieren, die sie teilen, und nicht darauf, wie viele Likes sie dafür bekommen.“

Lösung für eine gesunde Social Media Nutzung

Soziale Medien ganz zu verbannen ist keine Lösung und wäre auch nicht richtig. Denn wie oben genannt es gibt auch so viele tolle Aspekte von Instagram etc. Doch es ist wichtig sich eine Grenze bei der Nutzung von sozialen Medien zu setzen. Sich auch einmal eine Pause davon zu nehmen und immer daran zu denken das nicht alles echt ist was man dort zu sehen bekommt.

Dieser Beitrag ist als Erstpublikaiton aus Tize erschienen.