10 Dinge gleichzeitig? Für mich kein Problem. Lange Zeit war ich Miss-Multitasking und war der Meinung, produktiv ist man nur dann, wenn möglichst viele Dinge gleichzeitig erledigt werden. Stress war vorprogrammiert. Doch das wollte ich doch eigentlich vermeiden. Ich kam zu dem Entschluss, mir zu erlauben, einfach mal nichts zu tun.
Es ist verdammt schwer. Anfangs ertappte ich mich dabei, wie ich noch die zweite Arbeit in die Hand nahm und daneben mein Smartphone. Das liebe Smartphone. Aber dazu komme ich später.
Die Welt dreht sich immer schneller und der einzelne Moment verliert an Bedeutung.
Hier kommt die Achtsamkeit ins Spiel. Lebe also nicht nur vor dich hin, sondern mache die Dinge mit Bedacht und geniesse den Moment bewusster.
Deshalb übe ich mich weiterhin darin, jeweils nur etwas zu tun und dafür 100% zu geben.
Werde nicht der Sklave deines Smartphones
Die grösste Gefahr, vom Singletasking wieder ins Multitasking zu rutschen, ist ganz ohne Zweifel das Smartphone. Auf dem Fahrrad mit Kopfhörern und nur einer Hand, die lenkt, weil man einer Person noch zurückschreiben MUSS. Das ist in unserer Gesellschaft normal geworden. Man hat sich daran gewöhnt, immer erreichbar zu sein. Und genau das lässt es unmöglich erscheinen, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Kaum vibriert es in der Hosentasche oder man sieht eine neue Nachricht auf dem Bildschirm aufpoppen, erweckt es in uns den Drang, darauf zu schauen. Denn es könnte wichtig sein. Man könnte etwas verpassen. Nein! Denn unser Leben zieht spurlos an uns vorbei, ohne etwas erlebt zu haben.
Man verpasst, richtig zu leben
Das Resultat
Man verpasst, richtig zu leben. Früher, als das Smartphone noch nicht so verbreitet war, reichte es, nur abends die Nachrichten zu checken. Heute ist es jedoch leider so: Kaum hat man eine freie Minute oder man macht etwas, was nicht die ganze Konzentration erfordert, kommt das Handy zur Hand. Auch wenn man mit Freunden unterwegs ist, das Handy ist unser ständiger Begleiter. Das führt zu der komischen Situation, dass man sich nur noch anschweigt. Wozu dann das Treffen? Wenn wir alle das Handy mal zu Hause lassen oder nicht aus der Tasche nehmen würden, kann man sich im Nachhinein viel eher an den besagten Abend erinnern. Denn man lebt bewusster und schenkt anderen die hundertprozentige Aufmerksamkeit, die sie verdienen.
Dieser Beitrag ist als Erstpublikation auf tize erschienen.