Das Jobinterview ist geschafft, der Vertrag unterschrieben, jetzt kann der erste Arbeitstag kommen. Mit ihm kommt aber auch oft die Nervosität: Ist das Team nett? Werde ich den Erwartungen gerecht? Gefallen mir meine neuen Aufgaben? Wir haben fünf Tipps für dich, wie du ganz entspannt in deine erste Woche im neuen Job startest.
Beginne bevor du startest
Generell, aber vor allem wenn zwischen finalem Interview und Arbeitsbeginn noch mehrere Wochen liegen: Halte Kontakt zu deinem neuen Arbeitgeber. Falls es nicht ohnehin schon stattgefunden hat, frage, ob du vorab das Team bei einem lockeren Kaffee oder Mittag kennenlernen kannst und vernetze dich mit ihnen auf Linkedin – bereits vorab oder in deinen ersten Wochen. Abonniere den Unternehmens-Newsletter, so fühlst du dich bereits in deinen neuen Arbeitgeber ein und bekommst das aktuelle Geschehen mit. Mit einer Erkundungstour zu deinem zukünftigen Arbeitsplatz kannst du die Umgebung bereits etwas auf dich wirken lassen, kennst die Tramhaltestelle oder die Parkplatzsituation, entdeckst schon einen ersten Lunch-Spot und streichst eine weitere Unbekannte für deinen ersten Arbeitstag. Wenn du eine Woche vor Arbeitsbeginn noch nicht erfahren hast, wann du wo sein musst, frag einfach nochmals nach – eine solche Info kann auch mal untergehen. Diese kleinen Vorbereitungen helfen dir besser abschätzen zu können, was dich erwartet und dich mental darauf vorzubereiten.
Expectation Management
Es ist soweit, dein erster Arbeitstag ist da. Der ist für dich natürlich besonders und auch dein Team wird sich heute Zeit nehmen, dich willkommen zu heissen. Sei dir aber auch bewusst, dass es für sie ein ganz normaler Arbeitstag ist und du nicht rund um die Uhr betreut wirst. Es kann auch sein, dass noch etwas in deinem Onboarding fehlt oder nicht auf Anhieb funktioniert – niemand ist perfekt, nimm es mit Humor.
Für eine realistische Einschätzung hilft es, sich seine Erwartungen im Vorhinein klar zu machen und mit jemandem zu evaluieren. Je nach Branche könnte dein erster Arbeitstag so ähnlich aussehen: Meist beginnst du etwas später und machst etwas früher Feierabend. Nachdem alle administrativen Dinge – Arbeitsplatz einrichten, Richtlinien unterschreiben, Batchübergabe, etc. – erledigt sind, geht es an die inhaltliche Einführung. Die übernimmt meist dein*e direkte*r Vorgesetzte*r. Dir werden das Team, die Organisation, dein Umfeld und deine zukünftigen Aufgaben vorgestellt, eventuell bekommst du auch schon die eine oder andere kleine Aufgabe übergeben. Ist das erledigt, bekommst du meist Zeit, dich selbst etwas einzulesen, dein E-Mail-Postfach zu personalisieren oder das Intranet zu erforschen. Neben der Arbeit gibt’s auch Pausen: Hier bleibt Zeit, euch auch persönlich etwas näher kennenzulernen. Und dann ist der erste Tag schneller um, als du denkst.
Fragen, sprechen, rumkommen
Das Beste an einem neuen Job ist der Welpenschutz. In deiner ersten Woche erwartet niemand von dir, dass du bereits alle Vorgänge durchschaut hast und du alle Namen im Schlaf aufsagen kannst. Jetzt kannst du ungeniert sagen: «Hey ich bin neu, kannst du mir das genauer erklären?» Durch Fragen erfährst du am meisten über das Unternehmen, deine Kollegen und ihre Arbeit. Die ersten Wochen eignen sich auch besonders gut zum Netzwerken, da du aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht so stark in Projekte eingebunden sein wirst. Zeige Eigeninitiative: Treffe dich auf einen Kaffee mit dem CEO, bringe dem Logistiker das falsch abgegebene Päckchen ins Lager, lege die Rechnung persönlich im Finance Department ab. So bekommst nicht nur du einen Eindruck von deinem Umfeld, sondern dein Umfeld auch von dir. Du wirst sehen, die ersten E-Mails und Anrufe fallen dir viel leichter, wenn du schon ein Gesicht dazu gesehen hast und bereits in persönlichem Kontakt warst.
Noch einmal zum Mitschreiben
Auch wenn du das Gefühl hast, du hast ein gutes Gedächtnis, es prasseln viele neue Eindrücke und Informationen auf dich ein und auf ganz andere Weise als du es von der FH oder früheren Jobs gewohnt bist, da wirst du das eine oder andere vergessen, das ist ganz normal. Das kannst du aber ganz einfach lösen, indem du in deinen ersten Wochen alles mitschreibst – vor allem wenn die ersten Aufgaben auf dich zukommen. So hast du nicht nur eine Übersicht für dich und einen Spickzettel für das nächste Meeting, sondern direkt eine Blaupause für kommende Aufgaben. Und falls du dir etwas komisch dabei vorkommst, sprich es einfach an: “Nicht wundern, ich habe gerade erst angefangen und schreibe mit, damit ich die Zusammenhänge nachvollziehen kann.” Das wirkt nicht komisch, sondern professionell.
Entspann dich
Egal ob du direkt von der FH, vom Auslandssemester oder aus einem Praktikum kommst: Die ersten Tage und Wochen im neuen Job sind anstrengend. Neben den neuen Aufgaben und dem Umfeld, musst du dich auch ganz persönlich auf einen veränderten Alltag einstellen. Neue Arbeitszeiten, mit der Bahn zum Büro statt mit dem Velo, mehr Meetings als Einzelarbeit. Dein Gehirn arbeitet auf Hochtouren, um all das zu verarbeiten. Nimm dir also Zeit, dich zu erholen. Sorge in den ersten Wochen für genügend Entspannung nach Feierabend, suche Ausgleich im Sport oder einem Hobby, das dich erfüllt, umgib dich nur mit Menschen, wenn dir wirklich danach ist und mach keine Überstunden. Dazu wirst du noch Zeit genug haben, falls es nötig werden sollte. Ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung fördern ausserdem die Verarbeitungsprozesse im Gehirn. So findest du dich schneller in deiner neuen Rolle ein und entwickelst gleichzeitig neue Gewohnheiten, die dir später in stressigen Zeiten zugute kommen.
Dieser Beitrag wurde erstmals bei fhnews publiziert.