Als ich ein Kind war, hatte ich immer diese Idee im Kopf von mir als Erwachsene, die im Beruf völlig aufblüht, morgens gerne zur Arbeit geht, von all ihren Kollegen geliebt wird, einen guten Lohn hat und und und. Das war meine Vorstellung…
Im realen Erwachsenenleben steht bei mir nun schon zum zweiten Mal – dieses Mal auf einem leicht anderen Gebiet – die Jobsuche an. Obwohl es jetzt immerhin viele offene Stellen auf meinem Suchgebiet hat, bleibt ein Problem bestehen, das ich schon vor einem Jahr antraf: Man findet zwar Jobs, aber man findet nicht den einen Job.
Ihr mögt euch fragen: Was will ich denn von einer Anstellung?
Ich möchte meine Stärken nutzen, meine Freiheiten haben, mich im Team wohlfühlen und genug verdienen, um bequem davon leben zu können. Ein grosser Bonus – und für mich sehr wichtig – wäre aber natürlich, wenn ich auch noch komplett hinter dem Unternehmen stehen könnte. Ja, das wär’s!
Nach einigen Wochen der Jobsuche frag ich mich jetzt aber: Kann das denn so schwierig sein? Denn was ich bislang gefunden habe, war mehr “Määh” als “Yaay”.
Entweder es ist irgendein fragwürdiges XXL-Unternehmen, das mir null Entscheidungsfreiraum lassen würde, dafür aber saugut zahlt, oder aber es ist ein junges Start-up wo ich viel Verantwortung übernehmen könnte, das mir das bequeme Leben aber nicht so ganz bieten kann. Und in beiden Fällen fehlt irgendwie eine mögliche persönliche Identifizierung meinerseits mit den Unternehmen. Schade!
Ich verstehe ja, wieso die Dinge sind, wie sie sind. Aber frustrierend find ich’s trotzdem. Und ich frage mich langsam: Haben Prinzipien im Berufsleben nichts zu suchen? Muss man die alle über Bord werfen, um einen (guten) Job zu finden? Sind ich und meine Interessen einfach zu spezifisch, um einen Job zu finden, den ich so richtig lieben kann?
Vielleicht sollte ich einfach über meinen Schatten springen und nehmen, was kommt. Vielleicht sollte ich aufhören, nach dem einen, perfekten Job zu suchen.
Vielleicht aber leide ich auch einfach an einer Krankheit, die so typisch ist für die Generation Y, der ich – in diesem Fall vielleicht leider – angehöre. Die Symptome dieser Krankheit: dauernde Unzufriedenheit, zu hohe Erwartungshaltung, vorschnelles Entscheidungen Treffen, Realitätsfremdheit.
Denn vielleicht sind auch einfach der aktuelle Zeitpunkt für die Jobsuche sehr unpassend und meine Erwartungen zu hoch. Vielleicht wäre die Arbeit auch gar nicht so schlimm, wenn ich den Job dann anfangen würde. Vielleicht gehört das Kompromisse Eingehen einfach dazu, um sich am Ende des Monats mit einem wohlverdienten Lohn durchfüttern zu können.
Ja, vielleicht… Wer weiss das schon!