Sie gehören zum Studium wie ECTS-Punkte: Während die einen bereits beim Stichwort „Gruppenarbeit“ entnervt die Augen verdrehen, freuen sich andere über diese Arbeitsform. Mit den folgenden 7 Tipps kannst du in deinem Studium zu einer gelungenen Gruppenarbeit beitragen.
1. Aufgabenstellung gemeinsam besprechen
Bevor die inhaltliche Arbeit beginnt, lohnt es sich, eine gemeinsame Phase des Besprechens einzuplanen. In einem ersten Schritt gilt es, die Aufgabenstellung zu besprechen, um verschiedene Sichtweisen, das Verständnis des Themas und mögliche Priorisierungen auf den Tisch zu bringen. Es mag banal klingen, doch kannst du nicht davon ausgehen, dass andere die Aufgabe genauso verstehen wie du. Hier werden also die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich alle auf einen gemeinsamen Nenner einigen. Damit erspart ihr euch später in der Gruppe mögliche Konflikte, was die inhaltliche Ausrichtung der Arbeit angeht.
2. Rollenverteilung innerhalb der Gruppe
Verhältst du dich in einer Gruppe eher dominant oder zurückhaltend? Hast du einen hohen Anspruch an das Endresultat und fühlst dich verantwortlich dafür? Oder ist dir wohler, wenn du etwas zugeteilt bekommst? Es gibt die Führertypen, die gerne sagen, wo es lang geht und im Kontrast dazu die stillen Macher, die nicht gerne im Vordergrund stehen. Vielleicht würdest du dich auch irgendwo zwischen diesen beiden Extremen ansiedeln. Auf jeden Fall ist es für eine Gruppe lohnenswert, sich auf der Metaebene über diese Rollen im Klaren zu sein, bevor es mit der eigentlichen Arbeit losgeht. Praktisch und einfach könnte das so aussehen, dass nebst inhaltlichen Aufgaben zusätzliche Funktionen zugeteilt werden. Jemand soll das Ganze organisatorisch zusammenhalten und die Übersicht behalten: KoordinatorIn. Eine andere Person kümmert sich um die Einhaltung des Zeitplans: ZeitmanagerIn. Ein weiteres Gruppenmitglied ist für die formale Korrektheit am Schluss zuständig: KorrektorIn.
Je nach Aufgabe sind weitere Funktionen denkbar.
3. Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppe
In einem nächsten Schritt geht es an die Verteilung der Aufgaben. Je nach Gruppengrösse kann es sinnvoll sein, Untergruppen zu bilden. Zweierteams können beispielsweise sehr motivierend und effizient sein. Wahrscheinlich bearbeitest du einen Teil jedoch alleine. Bei der Verteilung ist deshalb wichtig, dass jedes Gruppenmitglied eine Aufgabe übernimmt, für die es sich begeistern kann und sich kompetent fühlt. Diesen Prozess des Aushandelns solltest du beobachten und es lohnt sich besonders hier, offen und ehrlich zu kommunizieren. Denn wenn jedes Gruppenmitglied mit der zugeteilten Aufgabe einverstanden ist und den Prozess dieser Aufgabenverteilung als fair wahrnimmt, steigt die Motivation, sich für die Gruppe und die Aufgabe einzusetzen und gute Arbeit zu leisten.
4. Kommunikationsregeln abmachen
Es klingt einfach, kann sich jedoch zu einem Fall entwickeln, bei dem man sich die Haare rauft. Wenn die Kommunikation innerhalb einer Gruppe nicht funktioniert, kann das lähmend wirken. Für eine effiziente Zusammenarbeit lohnt es sich deshalb im Vorfeld abzumachen, wie und in welchen Abständen ihr gemeinsam kommuniziert. Ausserdem ist die Kommunikation mit dem Modulverantwortlichen ebenfalls so zu gestalten, dass ihr als Gruppe davon profitieren könnt und sich keine Doppelspurigkeiten durch mangelnde Absprachen ergeben. Das dürfte ansonsten einen wenig professionellen Eindruck auf euch machen. Überlegt daher, wie ihr transparent und innerhalb der Gruppe zeitnah miteinander kommunizieren wollt.
5. Zeitplan erstellen
Wir alle kennen es: Eine Deadline rückt näher und plötzlich wird es eng mit der zu erledigenden Aufgabe. Erstellt zu Beginn einen Zeitplan und legt nötigenfalls auch Teilziele, also sogenannte Meilensteine fest. Es kann sich je nach Grösse der Arbeit lohnen, sich als Gruppe bereits bei Erreichen des ersten Meilensteins zusammenzufinden. Im Austausch und der Betrachtung des bereits Erarbeiteten könnt ihr einerseits nötige Korrekturen vornehmen und andererseits wieder neue Motivation schöpfen.
6. Tools sinnvoll nutzen
Zusammen an einen Tisch sitzen und besprechen, was zu tun ist, gehört zu den herkömmlichen Formen bei einer Gruppenarbeit. Oftmals bedürfen solche Treffen mit allen beteiligten Gruppenmitgliedern jedoch einer grösseren Organisationsleistung. Es liegt deshalb nahe, sich virtuell zu treffen oder auszutauschen und Bearbeitetes allen zugänglich zu machen. Es gibt verschiedenste Tools, die eine Zusammenarbeit erleichtern: Google Drive, Dropbox oder Trello, um nur einige zu nennen. Überlegt euch zu Beginn, welche der vielen möglichen Tools ihr nutzen wollt und geht sicher, dass alle das Prinzip des entsprechenden Tools verstehen und nutzen können.
7. Treffen einplanen
Vielleicht reicht euch ein gemeinsames Planen und Organisieren zu Beginn und ganz am Ende vor Abgabe oder Präsentation. Oder möglicherweise braucht es einige Treffen während der Arbeit, damit der Arbeitsprozess überschaubar bleibt. Das im Vornhinein zu wissen, ist wohl schwierig. Ein Austausch jedoch erst dann einzuplanen, wenn es brennt oder harzt, ist oftmals wenig motivierend. Obendrein lässt sich dies in einem vollbepackten Semester manchmal auch gar nicht mehr so einfach auf die Schnelle einrichten. Deshalb lohnt es sich, im Vornhinein einige Treffen abzumachen. Als Option könnt ihr das eine oder andere Treffen als Puffer einplanen und eine Woche vorher entscheiden, ob es stattfinden soll oder nicht.
Gruppenarbeiten erfordern einiges an Geschick bezüglich Organisation und Kommunikation. Gelingt dies, können sich alle Gruppenmitglieder in den Arbeitsprozess hineingeben und sich über das Entstandene freuen. Und sollte es einmal aufreibend sein, rufe dir in Erinnerung, dass diese Arbeitsform als Training sozialer Fertigkeiten für deine berufliche Zukunft bedeutsam ist.