
Systemtechnik
Die Systemtechnik ist ein stark interdisziplinär geprägtes Feld, das Ingenieurwesen, Informatik und Management verbindet. Systemtechniker/innen planen, entwickeln und betreiben komplexe technische Systeme in verschiedensten Branchen – von der Automobilindustrie über Medizintechnik bis hin zu IT- und Netzwerkinfrastrukturen. Dabei geht es darum, unterschiedliche Komponenten, Sensoren, Software-Module und Schnittstellen so zu integrieren, dass sie als funktionales Ganzes reibungslos zusammenarbeiten.
Weiterbildungen in Systemtechnik bieten sowohl vertiefende als auch breit angelegte Ansätze. Du kannst dich auf Automatisierung, Mechatronik, Embedded Systems oder auf Managementthemen wie Projekt- und Qualitätsmanagement spezialisieren. Neben klassischen Bachelor- und Masterstudiengängen stehen dir CAS- oder MAS-Programme sowie eidgenössische Fachausweise in technischen Disziplinen offen. Auch Zertifizierungen im Bereich IT-Architektur oder Projektmanagement (z.B. IPMA, PMI) sind häufig relevant, wenn du in leitenden Rollen arbeiten möchtest.<\p>
Wer bereits eine technische Grundausbildung (z.B. Lehre in Elektronik, Informatik oder Mechanik) hat, kann sich über Kurse in SPS-Programmierung, Regelungstechnik, CAD/CAM oder IT-Systemintegration weiterqualifizieren. Für höhere Ansprüche stehen HF-Studiengänge (z.B. dipl. Techniker/in HF) oder Fachhochschulabschlüsse (Bachelor, Master) in Systemtechnik, Elektrotechnik, Mechatronik oder Informatik bereit.
CAS-Programme in Bereichen wie Embedded Systems, Robotik, IoT oder Smart Factory ermöglichen es, sich gezielt auf Zukunftsthemen zu konzentrieren. Wer Managementaufgaben anstrebt, profitiert von MAS-Programmen in Systems Engineering, Industrial Management oder Technologiemanagement. Auch Zertifizierungen wie Lean Six Sigma oder Scrum Master sind beliebt, um Prozess- und Projektkompetenzen zu untermauern.
Fachhochschulen (z.B. OST, ZHAW, BFH, HSLU) bieten Bachelor- und Masterstudiengänge sowie Weiterbildungen in systemtechnischen Disziplinen. Universitäten sind eher auf forschungsorientierte Aspekte ausgerichtet, zum Beispiel im Bereich Informatik oder Elektrotechnik. Höhere Fachschulen und Berufsfachschulen spezialisieren sich auf praxisnahe Angebote (z.B. Techniker/in HF Systemtechnik).
Daneben gibt es private Bildungsanbieter und Industrieverbände, die Zertifikatskurse für bestimmte Technologien oder Methoden anbieten. Unternehmen wie Siemens, ABB oder Bosch betreiben häufig eigene Akademien und Trainingszentren, teils in Zusammenarbeit mit Hochschulen. So kannst du je nach Branche und Schwerpunkt den passenden Anbieter finden.
Systemtechnik ist sehr vielschichtig und vermittelt technisches Wissen über Elektronik, Mechanik, Software-Engineering, Sensorik und Regelungstechnik. Du lernst, komplexe Systeme zu analysieren, zu modellieren und zu simulieren, um ihre Funktionalität und Zuverlässigkeit zu garantieren. Auch Sicherheits- und Nachhaltigkeitsaspekte gewinnen an Bedeutung.
Darüber hinaus sind Projekt- und Prozessmanagement sowie Kommunikations- und Teamfähigkeiten unverzichtbar, denn Systemtechniker/innen arbeiten häufig in interdisziplinären Teams. Qualitätsmanagement und Normenkenntnisse (z.B. ISO, IEC) gehören ebenfalls zum Handwerkszeug. Für Führungspositionen ist zudem betriebswirtschaftliches Grundwissen gefragt, um Projekte kosten- und ressourcenoptimiert umzusetzen.
Ein Bachelorstudium an einer Fachhochschule in einem systemtechnischen Fach dauert meist drei Jahre Vollzeit, berufsbegleitend bis zu vier oder fünf Jahre. Masterstudiengänge (z.B. Master of Science in Engineering) erstrecken sich über 1,5 bis 2 Jahre. Kürzere Zertifikats- und Diplomkurse (CAS/DAS) dauern meist ein bis zwei Semester, je nach Stundenumfang und Lernform.
Berufsbegleitende HF-Studien in Systemtechnik oder Elektrotechnik können zwei bis drei Jahre dauern, je nach Modell. Wer nur einzelne Themen vertiefen möchte (z.B. Programmierung, Robotik, Projektmanagement), kann auf Seminare und Intensivworkshops zurückgreifen, die innerhalb weniger Tage oder Wochen Kernkompetenzen vermitteln.
Die Semestergebühren für Bachelor- und Masterstudiengänge an Fachhochschulen bewegen sich typischerweise zwischen CHF 800 und 1’200. Insgesamt liegen die Kosten also meist zwischen CHF 5’000 und 10’000 für die gesamte Studiendauer, abgesehen von allfälligen Material- oder Examensgebühren. Private Hochschulen oder spezialisierte Executive-Programme können deutlich teurer sein.
Weiterbildungsprogramme wie CAS oder MAS liegen meist zwischen CHF 4’000 und 20’000, abhängig vom Umfang und Anbieter. Seminare oder Zertifikatskurse einzelner Industriefirmen können preislich von wenigen Hundert bis mehreren Tausend Franken variieren. Oft beteiligen sich Unternehmen an den Weiterbildungskosten ihrer Mitarbeitenden, besonders wenn die erworbenen Kompetenzen dem Betrieb zugutekommen.
Systemtechnik richtet sich primär an Personen mit einer naturwissenschaftlich-technischen Affinität und entsprechender Vorbildung. Das können gelernte Mechaniker/innen, Informatiker/innen, Elektroniker/innen oder Ingenieur/innen sein, die ihr Wissen erweitern oder sich spezialisieren möchten. Auch Quereinsteiger/innen mit technischer Berufserfahrung und Interesse am systemischen Denken finden hier interessante Optionen.
Wer in der Industrie, Forschung oder in Dienstleistungsunternehmen arbeitet und sich um die Schnittstelle zwischen Technik, Management und Kunden kümmert, profitiert stark von systemtechnischem Know-how. Gerade in der Projektleitung, im Qualitätsmanagement oder in Innovationsbereichen sind interdisziplinäre Fach- und Führungskräfte gefragt, die komplexe Zusammenhänge meistern können.
Systemingenieur/innen und -techniker/innen werden in der Maschinen- und Elektroindustrie, Automobilbranche, IT, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt oder Energieversorgung gesucht. Typische Tätigkeiten umfassen Planung und Entwicklung von Anlagen, Automatisierung von Prozessen, Implementierung von Steuerungs- und Überwachungssystemen sowie Betreuung von Projekten von der Konzeptphase bis zur Inbetriebnahme.
Mit entsprechendem Hintergrund sind auch Karrierewege in Forschung und Entwicklung möglich, z.B. an Hochschulen oder in F&E-Abteilungen grosser Unternehmen. Leitungspositionen in Produktmanagement, technischer Beratung oder Vertrieb sind ebenfalls denkbar. Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, kann als Berater/in oder Lösungsanbieter/in für spezialisierte Engineering-Lösungen auftreten.
Der Einstiegslohn für Bachelor-Absolvent/innen in technischen Berufen liegt oft zwischen CHF 70’000 und 80’000 pro Jahr. Mit einigen Jahren Erfahrung und entsprechender Verantwortung kann das Gehalt schnell auf CHF 90’000 bis 110’000 ansteigen. In leitenden Positionen oder hochspezialisierten Bereichen (z.B. Medizintechnik, Aerospace, IT-Security) sind sogar noch höhere Löhne möglich.
Wer MAS- oder Masterabschlüsse vorweisen kann und leitende Aufgaben übernimmt, kann die CHF 120’000 überschreiten. Projektleiter/innen mit internationalen Mandaten oder in stark regulierten Bereichen (z.B. Pharma, Aviation) steigen teils nochmals höher ein. Die Wertschätzung für gut ausgebildete Systemtechniker/innen ist in der Industrie hoch, was sich in attraktiven Lohn- und Entwicklungsperspektiven niederschlägt.
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