„Erfolg bedeutet, dass Sie den Zweck Ihres Lebens kennen, darin zu wachsen, Ihr größtmögliches Potenzial zu erreichen und Samen zu säen, die anderen nützen.“ – John C. Maxwell
Was unterscheidet einen guten, von einem schlechten Job? Die Antwort auf diese Frage kann ganz unterschiedlich ausfallen. Denn den einen perfekten Job gibt es nicht. Für manche kommt es vor allem darauf an, wie viele Franken am Monatsende auf dem Konto landen. Für andere hingegen hängt ein guter Job mit der generellen Stimmung am Arbeitsplatz und der Arbeits- und Führungskultur in einem Unternehmen zusammen. Und wieder andere möchten Erfüllung in ihrer Tätigkeit finden. Der Beruf soll Spaß machen oder einen tieferen Sinn haben. Mit der Arbeit soll ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft geleistet werden.
Ganz gleich, wo genau du dich hier wiederfindest, jeder Mensch hat das, was er als seinen persönlichen Traumjob definieren würde. Und tatsächlich ist es fast immer möglich, den Traum zu leben – vor allem natürlich, wenn du noch am Beginn des Berufslebens bist. Doch für Veränderungen ist es nie zu spät. Und auch wenn du bereits fest im Berufsleben stehst, bleiben dir viele Optionen für eine berufliche Umorientierung.
Traumjob – definitiv keine hohle Phrase
„Du kannst alles erreichen.“ „Du musst nur an dich glauben.“ „Lebe deine Träume.“ Diese und ähnliche Sätze sind nicht besonders hilfreich, wenn es darum geht, den Traumjob zu finden. Denn tatsächlich führt der Weg zum Traumberuf kaum über ein paar Kalendersprüche.
Tipp: Damit der Traumjob keine hohle Phrase bleibt, ist es das Wichtigste, dass du ein klar definiertes Bild von deiner beruflichen Zukunft entwirfst.
Dann gilt es, Realität und Wunschdenken in Einklang zu bringen. Du musst dir darüber bewusst sein, dass auch der tollste Job der Welt seine Schattenseiten haben kann. Andernfalls läufst du Gefahr, ein böses Erwachen aus deinem Traum zu erleben.
Es ist nicht einfach, den Traumjob zu finden, aber es ist möglich.
Eine Frage des Alters?
Viele Menschen fragen sich, ob sie auch noch in höherem Alter berufliche Veränderungen in die Wege leiten können. Natürlich ist es einfacher, direkt nach dem Schulabschluss alle Weichen für den Weg zum Traumjob zu stellen. Denn mit einem fortgeschrittenen Alter gehen meist mehr Verpflichtungen einher. Vielleicht hast du durch deinen bisherigen Werdegang bereits einen gewissen Lebensstandard erreicht und eine berufliche Neuorientierung würde zunächst einen Rückschritt bedeuten. Oder du hast Familie und Kinder, die versorgt sein wollen, was eine neue Ausbildung schwierig macht.
Aber ein höheres Alter kann bei der beruflichen Veränderung auch ein Vorteil sein. Wer bereits einige Jahre im Berufsleben verbracht hat, hat seine Erfahrungen gesammelt und weiß viel besser, was er will und was er nicht will – und er weiß, wie er das, was er will bekommt.
Zudem muss eine berufliche Veränderung nicht einen kompletten Neustart bedeuten. Oft ist es möglich, einfach eine andere Abzweigung zu nehmen. Der Weg zum Traumjob führt nicht selten über versteckte Pfade. Hier sind deine Kreativität und dein Vorstellungsvermögen gefragt. Manch einem hilft schon eine Weiterbildung oder ein ehrliches Gespräch mit dem Chef weiter. Ein anderer entschließt sich, seine Tätigkeit statt in einem großen Unternehmen in der Selbständigkeit fortzuführen, weil er mehr Freiheit sucht. Wieder ein anderer geht statt einem Schritt vor vielleicht lieber einen Schritt zurück, weil ihn die Verantwortung zu stark belastet.
Kurz: Der Traumjob ist in jedem Alter zu finden und manch ein Umweg kann sich als lohnend erweisen.
„Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, ist nichts im Vergleich zu dem, was in uns liegt. Wenn wir das, was in uns liegt, nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder.“ – Henry David Thoreau
8 Schritte zum Traumjob
Astronautin oder Feuerwehrmann – in der Kindheit ist es noch alles ganz einfach. Die Berufswünsche in unserer Kindheit waren meist sehr konkret und bildeten ab, was wir gerade besonders spannend fanden, was uns am meisten interessierte. Doch je älter wir werden, umso weniger wissen wir, was wir eigentlich wollen. Es gibt so viele Möglichkeiten und es gibt so viel zu berücksichtigen bei der Wahl des richtigen Jobs. Bringt er genug Geld? Ist der Beruf auch in fünf Jahren noch gefragt? Sind meine Noten gut genug? Ist diese Wahl auch vernünftig? Wir stellen uns viele Fragen. Doch meistens nicht die richtigen. Oft führen sie uns von unserem Traumjob weg, anstatt zu ihm hin. Wir zeigen dir acht Schritte, die dich deinen eigentlichen Vorstellungen wieder näherbringen und dich zu deinem Traumjob führen.
1. Sei dir deiner Stärken bewusst, aber auch deiner Schwächen
Im ersten Schritt solltest du deine Stärken und Schwächen offen und ehrlich analysieren. Denn so verlockend eine Stellenbeschreibung klingen mag, du wirst sehr wahrscheinlich nicht glücklich in einem Beruf, der nicht deinem Potenzial entspricht. Eine solche Analyse ist übrigens auch sehr hilfreich für spätere Bewerbungen.
Unsere eigenen Stärken und Schwächen sind uns nicht immer bewusst. Zum einen wollen wir gerade unsere Schwächen oft nicht wahrhaben, zum anderen stellen viele Menschen ihr eigenes Licht aufgrund falscher Bescheidenheit unter den Scheffel und erkennen ihre Stärken nicht an. Auch mangelt es meist an ehrlicher Rückmeldung.
Um deine Stärken und Schwächen besser einschätzen zu können, solltest du folgende Fragen detailliert beantworten:
- Bei welchen Tätigkeiten fühle ich mich wohl?
- Wofür bekomme ich immer wieder positive Rückmeldungen?
- In welchen Situationen fühle ich mich unwohl?
- Bei welchen Dingen fragen andere mich um Rat?
- Bei welchen Dingen muss ich andere um Hilfe bitten?
Besonders gut wird die Analyse, wenn du andere Menschen um ihre Meinung zu deinen Stärken und Schwächen bittest. Aber Vorsicht: Menschen, die dir Nahe stehen, möchten dich natürlich nicht verletzen. Und du bringst jemanden, der dich liebt, im schlechtesten Fall in eine unangenehme Lage, wenn du ihn bittest, Kritik an dir zu üben. Daher ist es im Zweifelsfall besser, nicht gerade Freunde und Verwandte um ihre Einschätzung zu bitten. Ein Lehrer, Mentor oder Chef wird dir in einem Feedbackgespräch jedoch auf respektvolle Art auch deine Schwächen offenlegen. Und du läufst weniger Gefahr, ein Feedback auf professioneller Ebene persönlich zu nehmen. Auch entsprechende Tests können dabei helfen, zumindest ein erstes Bild von den eigenen Stärken und Schwächen zu erhalten.
2. Definiere, wie du behandelt werden möchtest
In einem weiteren Schritt solltest du dir überlegen, wie du in deinem Beruf behandelt werden willst. Was erwartest du von deinen Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kollegen? Blühst du eher unter Konkurrenzdruck auf oder fühlst du dich in einem harmonischen Umfeld wohler? Möchtest du dich stetig weiterentwickeln und bist bereit, dir von anderen etwas beibringen zu lassen? Oder möchtest du selber derjenige sein, der seine Erfahrungen weitergibt?
An dieser Stelle ist es wichtig, dass du dir über deine bisherigen Erfahrungen im Klaren bist und deine Grenzen kennst. Darüber hinaus spielt bei der Klärung dieses Punktes eine Rolle, in welcher Position du gerne arbeiten möchtest und wie viel Verantwortung du übernehmen willst. Bist du ein Teamplayer, der gut mit anderen auf Augenhöhe agiert oder eher der einsame Wolf, der am effizientesten ist, wenn man ihm Vertrauensvorschuss gibt und einfach machen lässt? Fühlst du dich wohl damit, andere anzuleiten? Oder bevorzugst du Rückhalt durch einen kompetenten Vorgesetzten?
3. Frage dich selbst, was dir wirklich wichtig ist
Bevor du konkrete Entscheidungen triffst, solltest du dich auf einer abstrakten Ebene fragen, was dir an einem Traumjob wichtig ist. Hier geht es letztendlich um deine persönlichen Werte und um deine Bedürfnisse. Du musst dir an dieser Stelle darüber klar werden, was sich antreibt. Mögliche Motive für die Wahl eines Jobs können sein:
- Sicherheit
- ein gutes Einkommen
- Anerkennung
- Flexibilität
- Sinnstiftung
- viel Freizeit und wenig Stress
- weit herumkommen
Manchmal können unterschiedliche Bedürfnisse oder deine Werte und deine Bedürfnisse in Widerstreit miteinander liegen. Wenn du dir einen Job wünschst, in dessen Rahmen du dich für Umweltschutz engagierst oder eine sinnstiftende Stelle im sozialen Bereich möchtest, ist dies womöglich schwer mit einem hohen finanziellen Sicherheitsbedürfnis in Einklang zu bringen. Es kann daher hilfreich sein, wenn du dir nicht nur über deine Werte und Bedürfnisse im Klaren bist, sondern diese priorisierst. Eine schwierige, aber lohnenswerte Aufgabe, die sich langfristig auszahlt.
4. Hüte dich vor Dingen, die zu gut klingen, um wahr zu sein
Bei der Suche nach deinem Traumjob kannst du deiner Phantasie zunächst freien Lauf lassen und dich in die außergewöhnlichsten Positionen träumen. Musicaldarsteller, Puppendoktor oder Food-Stylist – alles ist erlaubt. Doch wenn es dann konkret wird, musst du Realität und Vorstellung in Einklang bringen. Besonders, wenn es an die Jobsuche und das Schreiben von Bewerbungen geht, ist es wichtig, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben.
Hinterfrage Jobangebote und Stellenanzeigen kritisch. Es gibt und schwarze Schafe unter den Jobanbietern und Fake-Anzeigen sind keine Seltenheit. Wenn etwas zu gut klingt um wahr zu sein, ist es das oftmals auch nicht. Und manch ein Arbeitgeber lockt gute Leute mit falschen Versprechungen. Anzeichen für Fake-Anzeigen sind beispielsweise eine unrealistisch hohe Bezahlung, hohe Posten, die ohne vorhandene Qualifikationen in Aussicht gestellt werden oder die Legalität des Jobs wird ein wenig zu oft betont. Und wenn kuriose Bedingungen und Vorleistungen als Voraussetzung für eine Einstellung vorgegeben werden, dann solltest du so schnell wie möglich das Weite bzw. einen anderen Job suchen. Generell sollte man bei gewissen Anzeichen besonders achtsam sein.
5. Überlege, was du umsonst arbeiten würdest und welche Menschen dich neidisch machen
Den Traumberuf mit der eigenen Leidenschaft verbinden – das klingt großartig. Kannst du so doch sicher sein, dass du einen Beruf hast, der dir Freude macht. Und was uns Spaß macht, das machen wir meistens richtig gut. Die besten Voraussetzungen für Erfolg in deinem Job wären auf diese Weise gegeben. Um herauszufinden, mit welcher Arbeit du eine Leidenschaft verbinden würdest, musst du dich lediglich fragen, welche Tätigkeiten du auch ohne Bezahlung gerne ausübst. Des Weiteren kann dir dein Neid helfen. Neid ist ein negativ belegtes Gefühl. Dabei kann Neid zu etwas sehr Positivem werden, solange er nicht mit Missgunst einhergeht. Denn dein Neid kann dich anspornen, selbst zu erreichen, was du bei anderen bewunderst.
Eine Leidenschaft, die sie gerne zum Beruf machen würden, ist für viele Menschen das persönliche Hobby. Doch wenn du beispielsweise leidenschaftlich malst und zeichnest, heißt das noch lange nicht, dass du dich als Künstler versuchen solltest. Denn oft wird vergessen, dass ein Hobby im Idealfall einen Ausgleich zu anderen Lebensbereichen darstellt. Dieser Ausgleich entfällt, sobald du dein Hobby zum Beruf machst. Vergiss nie, dass du in jedem Beruf, ganz gleich wie großartig er für dich ist, Rückschläge erfahren wirst. Auch beim Traumjob brauchst du einen Ausgleich in anderen Lebensbereichen für schwere Zeiten.
„Die einzige Möglichkeit Großes zu leisten ist, das zu lieben, was man tut. Wenn du das noch nicht gefunden hast, dann suche weiter. Gib dich nicht zufrieden.“ – Steve Jobs
6. Frage dich, was du in zehn Jahren machen möchtest
Die Entscheidung für einen Traumjob sollte langfristig Potential haben. Daher solltest du dir genau überlegen, wie du in zehn Jahren leben möchtest. Nur dann kannst du abschätzen, welcher Beruf zu deinem Leben auch über Jahre passt und musst dich nicht in absehbarer Zeit erneut auf die Suche nach einem neuen Traumjob machen. Du hast einen Job ins Auge gefasst, bei dem du viel unterwegs sein würdest? Dann steht dies gegebenenfalls deinem Wunsch im Weg, in absehbarer Zeit eine Familie zu gründen. Dein Traumjob ist nicht unbedingt gut bezahlt und Aufstiegschancen sind kaum gegeben? Dann passt dies kaum zum Traum vom Eigenheim.
Passen Job und Lebensplanung schwer zusammen, gilt es umzudenken oder einen Kompromiss zu finden.
7. Finde heraus, wie du in diesen Beruf kommst und leite es in die Wege
Hast du deinen Traumjob gefunden, heißt es aufs Ganze zu gehen. Wenn du noch nicht über die notwendigen Qualifikationen verfügst, musst du dir überlegen, wie du diese erlangen kannst. Möglicherweise ist eine komplette Ausbildung oder ein entsprechendes Studium notwendig. In anderen Fällen kann eine Weiterbildung ausreichend sein oder ein Praktikum oder ein Volontariat bringen dich dem Traumjob näher.
„Was immer du tun kannst oder träumst es zu können, fang damit an.“ – Johann Wolfgang von Goethe
Vielleicht gibt dir ein Unternehmen auch die Möglichkeit, unverbindlich in den Berufszweig hineinzuschnuppern und den Mitarbeitern ein paar Tage über die Schulter zu schauen, falls du dir noch nicht zu 100 Prozent sicher bist, ob der Job tatsächlich dein Traumjob ist. Dies ist übrigens auch eine gute Möglichkeit, potenzielle Arbeitgeber von den eigenen Fähigkeiten und dem eigenen Lernwillen zu überzeugen, wenn diese einer Einstellung noch skeptisch gegenüberstehen.
8. Schaue dir ein Unternehmen objektiv an
Wenn du weißt, wie du zu deinem Traumjob kommst Job, gilt es noch herauszufinden, wo du ihn am besten ausüben kannst. Vor allem wenn dir im Job Dinge wichtig sind, die direkt mit der Unternehmenskultur zusammenhängen wie flexible Arbeitszeiten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Reisetätigkeit und Arbeitsklima, solltest du dich daran machen, Unternehmen zu prüfen, an die du Bewerbungen schicken willst.
Reagiere nicht nur auf Jobanzeigen. Trau dich ruhig, Initiativbewerbungen an deine Traumarbeitgeber zu verschicken. Es ist nicht unbedingt der einfachere Weg, aber wenn du mit deinen Qualifikationen und deiner Motivation überzeugst, werden dich die Unternehmen berücksichtigen, wenn eine passende Position frei wird.
Um Unternehmen möglichst objektiv beurteilen zu können, musst du dir ein umfassendes Bild verschaffen. Mittlerweile kannst du schon ganz bequem online von Zuhause aus viel herausfinden. Lies dir zunächst ganz genau die Unternehmensseite durch. Auch Bewertungen der Unternehmen von Arbeitnehmern können hilfreich sein. Notiere dir alle Fragen und Unklarheiten und scheue dich nicht, vor der Bewerbung persönlich mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten, wenn ein Ansprechpartner in der Jobanzeige genannt wird. Ruf in der Personalabteilung an und kläre alle deine Fragen. Ein Unternehmen, das an guten neuen Mitarbeitern interessiert ist, wird potenziellen Bewerbern gerne Rede und Antwort stehen. Allerdings solltest du darauf achten, nicht zu unpassenden Zeiten anzurufen und nur wirklich relevante Fragen zu stellen.
Fazit: Mit der richtigen Herangehensweise zum Traumjob
Den Traumjob finden zu wollen, ist kein unrealistisches Hirngespinst. Es ist möglich und es ist sogar wichtig. Denn mit der Ausübung unseres Berufs verbringen wir einen großen Teil unserer Lebenszeit. Und die falsche Wahl bereuen wir im schlimmsten Fall bis zur Rente. Es lohnt sich demnach gründlich zu überlegen und zu recherchieren, bevor es an die Berufswahl oder die Bewerbung bei einem Unternehmen geht. Eine besonders große Herausforderung beim Finden des Traumjobs ist, die Wahl mit anderen Bereichen des Lebens wie Partnerschaft, Finanzen und Hobbys in Einklang zu bringen.
Quelle Titelbild: adobe.stock / fizkes