Na, bist du gerade im letzten Gymi-Jahr? Dann ist diese Story was für dich! Denn diesen Monat geht’s um die Studienwahl. Die ist ja sooooo wichtig. Oder ist sie das?
Ich erinnre mich an damals, als ich mich unbedingt für die richtige Option entscheiden wollte. Ja nicht das falsche Fach studieren, sagte ich mir immer wieder…
Heute kann ich mit einem sanften Lächeln auf jene Zeit zurückschauen. Denn ich hab in der Zwischenzeit gelernt: So immens bedeutungsvoll ist die Wahl des Studiengangs nun auch nicht.
An dieser Stelle muss natürlich erwähnt werden: Bei mir war vieles als Studiengang vorstellbar. Hauptsache, es war irgendwas, wo ich definitiv nie Mathe oder Physik können musste. Soll heissen: Phil I an der Uni. Wer das Angebot ein wenig kennt, weiss aber, dass nur schon in diesem Bereich eine riesen Auswahl anzutreffen ist!
Nach langer Bedenkzeit entschied ich mich letztendlich für Englisch im Hauptfach und Geschichte im Nebenfach. Eine klassische ich-werd-mal-Gymilehrer-Kombi. Warum? Es machte Sinn. Denn beides interessierte mich sehr, ich war in beidem immer sehr gut und ich wusste, dass man tatsächlich direkt nach dem Studium die Kantilehrer-Ausbildung dranhängen kann – damit man schon mal einen Job auf sicher hat.
Ich ging vor, wie mir das meine Eltern durch ihre Erziehung beigebracht hatten: Nüchtern (und nein, diesmal ist nicht der nicht-alkoholisierte Zustand gemeint), überlegt, mit dem Blick gen Zukunft. So kristallisierte sich die beste Wahl heraus.
Doch mittlerweile frag ich mich: War es wirklich die beste? Heute würde ich sagen: Nein. Ich würde heute aber auch sagen, dass es im Allgemeinen keine beste Option gibt bei der Studiengangwahl. Wir Menschen sind alle individuell. Studiengänge gibt’s zwar viele – und es werden sogar mehr – aber so viele wie’s Menschen gibt, wird es nie geben.
Was ich damit sagen will? Der perfekte Studiengang existiert nicht! Deshalb: Erstens, vergesst eure Pro- und Contra-Listen. Kein Studium ist nur cool oder nur schlecht. Plus: Das richtig Mühsame am Lehrgang merkst du eh erst, nachdem du angefangen hast.
Zweitens: Denkt nicht zu weit in die Zukunft. In euren Studienjahren werdet ihr euch verändern – die einen weniger, die meisten aber sehr. Trefft keine Entscheidungen, nur weil sie jetzt gerade Sinn machen, wenn ihr dran denkt, was in zehn Jahren sein könnte. Ihr werdet wahrscheinlich schon nach zwei Jahren Studium was ganz anderes wollen. Wählt, was sich für euch richtig anfühlt. Kurs wechseln geht immer – und ist auch wirklich, wirklich nicht schlimm. Jeder macht’s!
Drittens: Nach den meisten Studiengängen müsst ihr eh nochmal bei null anfangen, weil das Arbeitsleben und das Studienleben nicht dasselbe sind (sorry to disappoint!). Ist zwar mühsam, aber immerhin steht euch dann auch wieder ein ganzer Wald von Optionen offen.
Was ich damit sagen will? Take it easy! Entscheidet euch für das, was sich richtig anfühlt. Es ist kein Weltuntergang, wenn ihr nicht die perfekte Wahl trefft. Denn die gibt’s eh nicht…
P.S.: Natürlich gibt’s Ausnahmen: Es gibt Menschen, die genau wissen, dass sie zum Beispiel mal Arzt werden möchten, die ihr Studium schnurstracks durchziehen und den Rest ihres Lebens glücklich im Mediziner-Alltag verbringen. Doch Überraschung! 70 Prozent von denen, die sich jetzt gerade angesprochen fühlen, werden nicht als Arzt enden.
Infos für die Wahl zum möglichst passenden Studium findest du übrigens auf eduwo.ch – aktuelle und ehemalige Studierende erzählen dir hier in über 3’000 Erfahrungsberichten wie das Studium war.