Wenn du wüsstest, an welchen ungewöhnlichen Orten manche deiner Kommilitonen und Kommilitoninnen am liebsten lernen, würdest du dich wundern! Unterwegs im Zug, im Museum, sogar im Einkaufszentrum auf öffentlichen Sitzbänken oder über Podcasts mit Kopfhörern beim Joggen…verrückt, aber es scheint sich für einige Studierende so bewährt zu haben. Hast du schon herausgefunden, wo du am effektivsten lernst?
Klassische Orte, an denen fleissig fürs Studium gepaukt wird, sind das Hochschulgelände sowie vor allem die Hochschul-Bibliothek. Bibliotheken allgemein sind sehr beliebt bei Studierenden, um dort in Ruhe zu lernen und im Zweifelsfall direkt vor Ort weitere Nachforschung zu schwierigen Themen betreiben zu können. Auch in der eigenen Wohnung bietet es sich an, für Klausuren zu üben, doch nicht jeder bekommt zuhause den Kopf frei, es findet sich schliesslich immer etwas zu tun – sei es das längst überfällige Putzen der Fenster, Aufräumen oder eine spontane Umdekorierung. Manche fahren sogar heim zu ihren Eltern, um dort wie gewohnt (man denke an die gute alte Schulzeit) zu lernen.
Während die bisher aufgezählten Orte eher ruhige Plätze sind, gibt es auch typische Lernorte im öffentlichen Raum, wo etwas mehr Trubel herrscht. Nicht jedem hilft Stille beim produktiven Arbeiten, eine unterschwellige Geräuschkulisse oder Musik kann bei Vielen zu mehr Effektivität führen. So sind beispielsweise Cafés ein beliebtes Ziel für Studierende vor Prüfungen. Ebenso konzentrieren sich Viele gut im Freien, wenn die Jahreszeit und das Wetter stimmen. Im Park, am See oder auf schönen öffentlichen Plätzen mit Sitzgelegenheiten trifft man vor den Klausurenphasen häufig auf Lernende.
Warum empfiehlt sich jedem etwas anderes?
Es gibt sehr unterschiedliche Lerntypen. Während manch einer Inhalte am besten liest und notiert, hilft es anderen, sich diese aufzusagen oder zu hören und wieder andere bewegen sich beim Lernen gerne aktiv durch den Raum. Somit bieten sich je nach dem einfach andere Räumlichkeiten für jeden an. Das ist ganz individuell.
Auch die verschiedenen Phasen beim Lernprozess beeinflussen den idealen Ort fürs Üben. Zu Beginn werden Inhalte sortiert und auf Vollständigkeit geprüft, gefiltert und notiert. Anschliessend werden Aufgaben gelöst, unklare Themen bearbeitet, Recherche betrieben oder gegebenenfalls Kommilitonen/ Kommilitoninnen und/oder Dozierende dazu befragt. Wenn dann inhaltlich alles klar ist, beginnt das eigentliche Lernen und zum Schluss folgt das Wiederholen. Häufig ist es so, dass gerade am Anfang des Lernens eher im öffentlichen Raum mit anderen gearbeitet wird, vielleicht sogar in Lerngruppen und in den späteren Phasen, in denen es auf die Klausuren zugeht, mehr im Privaten in Ruhe gearbeitet wird.
Wisse, wer du bist
Es wäre utopisch, einen Lernort als den universell Besten zu betiteln. Dafür sind die Menschen schlichtweg zu unterschiedlich. Aber es gibt für jeden den individuell effektivsten Platz zum Arbeiten und Üben und diesen sollte man unbedingt für sich in Erfahrung bringen. Zu wissen, wo man sich besonders gut konzentrieren kann, und seine Bedürfnisse in den verschiedenen Vorbereitungsphasen für die Prüfungen zu kennen, spart viel Zeit und Nerven und ist Gold wert!
Sinnvoll ist es, wenn du dich an dem ausgesuchten Lernort wohl fühlst, sich eine Toilette in der Nähe befindet, und du immer eine Kleinigkeit zu Essen und Trinken dabei hast. Teste, wo du gut für die Uni lernen kannst. Sobald du dir dessen bewusst bist, wirst du dein gesamtes Studium über davon profitieren können. Und scheue nicht davor zurück, auch mal an unkonventionellen Orten zu lernen, wenn du glaubst, dass es dir etwas bringt! Es gibt sicher noch viele, tolle Lernplätze da draussen, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.
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