Ein Master ist nach dem Bachelorstudium eine Option für einen höheren Abschluss. Solch ein Abschluss kann den Berufseinstieg erleichtern, jedoch ist ein Masterabschluss nicht immer eine Garantie für eine erfolgreiche Karriere, oder doch?
Ist man fertig mit dem Bachelor, stellt sich die Frage: was jetzt?
Möchte man sich zuerst einem Praktikum widmen? Möchte man direkt nach dem Bachelorabschluss das Masterstudium beginnen? Oder möchte man überhaupt keinen Master machen und vorerst in der Arbeitswelt Fussfassen? Auch hätte man als Absolvent/in eines Bachelors die Möglichkeit, sich für eine Zwischenmöglichkeit zu entscheiden und einen berufsbegleitenden Master an einer Fachhochschule zu absolvieren.
Welcher Studiengang?
Ob man mit dem Master bessere Einstiegschancen hat, hängt grundsätzlich von der Ausbildung bzw. Studiengang und dem späteren Berufsfeld ab, in dem man arbeiten möchte. Viele Unternehmen aber unterscheiden nicht nur zwischen Bachelor- und Masterabschlüssen, sondern auch, ob die Kandidatinnen und Kandidaten bereits Berufserfahrung sammeln konnten oder nicht. Besonders für Absolventinnen und Absolventen von geisteswissenschaftlichen Disziplinen ist es von Vorteil, schon ein Praktikum während des Studiums absolviert zu haben oder in Form eines Nebenjobs bereits Erfahrung gesammelt zu haben. Somit kann in gewissen Bereichen die Berufserfahrung und der Charakter eines Bewerbers wichtiger sein als ein Masterabschluss. Trotzdem haben laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) Absolvierende einer Hochschule fünf Jahre nach ihrem Abschluss eine bessere Bilanz im Arbeitsleben als andere Erwerbstätige. Ausserdem gibt es Studiengänge, wie Medizin, Chemie, Physik, Rechtswissenschaften und auch in Teilbereichen der Wirtschaftswissenschaften, in denen ein Master unumgänglich ist, da dort eine Spezifizierung der Kenntnisse vorausgesetzt wird.
Karrierechancen
Entscheidet man sich für ein Masterstudium, so hat man die Möglichkeit sein Wissen zu erweitern und zu vertiefen. Ausserdem hat man den Vorteil, dass man auf dem Arbeitsmarkt den direkten und leichteren Berufseinstieg hat. Zudem ist ein Master praktisch unumgänglich, wenn man eine Führungsposition im Management erlangen möchte.
Der Nachteil an einem Master ist jedoch die lange Studienzeit und die mangelnde Berufserfahrung. Manche Unternehmen bevorzugen teilweise Absolventen und Absolventinnen eines Bachelors, welche sich im Unternehmen selbst hocharbeiten. So werden Führungskräfte ausschliesslich intern rekrutiert. In anderen Unternehmen ist ein Master Voraussetzung, um beispielsweise an einem Trainee Programm teilnehmen zu können und später eine Führungsposition zu erlangen. Die Karrierechancen variieren allerdings von Unternehmen zu Unternehmen und von Studienbereich zu Studienbereich.
Kosten und Gehälter
Zu den Opportunitätskosten zählt die Zeit, in der man das Studium absolviert und deswegen nicht arbeiten kann. Dadurch fehlt die Berufserfahrung. Laut der Studie von Gehalt.de lohnt es sich aber finanziell trotzdem, ein Masterstudium abzuschliessen. Wie die Studie zeigt, verdienen diejenigen mit einem abgeschlossenem Bachelor in der Regel weniger als die mit einem abgeschlossenem Masterstudium sowohl beim Einsteigerlohn, als auch langfristig gesehen.
Natürlich kann dies auch hier wieder je nach Studiengang variieren. So gibt es Studiengänge, bei denen der Lohnunterschied zwischen einem Masterabsolventen und einem Bachelorabsolventen erheblich ist. Bei anderen Studiengängen wiederum fällt der Unterschied sehr klein aus.
Berufsbegleitender Master
Wer sich nicht entscheiden kann zwischen Berufstätigkeit und Masterabschluss hat immer noch die Möglichkeit, sich zuerst in der Arbeitswelt einzufinden und nach ein paar Jahren an einer Fachhochschule einen weiterbildenden Master zu machen. Dieser ermöglicht, ein berufsbegleitendes Studium und wird in verschiedenen Formen von Abschlüssen von Fachhochschulen angeboten. Besonders attraktiv ist diese Form des Masters, da die finanzielle Unabhängigkeit beständig bleibt. Zudem bieten die meisten Masterstudiengänge an einer Fachhochschule hohe Flexibilität bezüglich der Studienzeit und der Studienfächern an.
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