Eine gesunde Lebensbalance zwischen Beruf und Privatleben ist für viele kein Zuckerschlecken. Was anfangs mit leicht erhöhtem Stress im beruflichen Alltag beginnt, kann schnell zum Burnout führen. Wie sich eine Überstrapazierung im Berufsalltag äussert und wie man sie vorbeugt, erfährst du hier.

Der Arbeitsalltag ist für rund ein Viertel der erwerbstätigen in der Schweiz eine Last, denn hierzulande leiden 27% aller, die einen Beruf ausüben, unter Stress. Überforderung und Erschöpfung am Arbeitsplatz sind somit keine Seltenheit und stehen im Zusammenhang mit Erkrankungen wie beispielsweise Burnout. Für eine Überlastung im Berufsalltag gibt es viele unterschiedliche Gründe. Einerseits kann es in der Natur des Unternehmens liegen: Anstehende Deadlines, spezielle Projekte mit viel Verantwortung oder eine erhöhte Auftragslage können den Berufsalltag zusätzlich strapazieren. Anderseits können die Gründe für eine Überbelastung an einer Person selbst liegen. So können Selbstzweifel, Prokrastination oder unvorteilhafte Arbeitsweisen Symptome und Förderer für eine Überbelastung sein.

Burnout: Diese Berufsfelder sind am stärksten betroffen

Wie zu erkennen ist, sind die Ursachen für eine Überbelastung nicht an ein Berufsfeld spezifisch gebunden, sondern treten in praktisch allen Branchen auf. Nichtsdestotrotz gibt es laut Statista Arbeitsfelder, in denen ein Burnout stärker wahrnehmbar ist:

  • Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpädagogik
  • Berufe in der Haus- und Familienpflege
  • Berufe in der Heilerziehungspflege
  • Berufe in der Altenpflege
  • Berufe in der Sozialverwaltung- und Versicherung
  • Berufe in der Fachkrankenpflege
  • Aufsichts- und Führungskräfte und Verkauf
  • Berufe in der Erziehungswissenschaft
  • Berufe im Dialogmarketing
  • Berufe in der Personaldienstleistung

Die Aufzählung zeigt, dass besonders Berufe mit engem Menschenkontakt gefährdet für Überbelastungen und Burnout-Erkrankungen sind. Grund dafür ist laut dearemployee, dass vor allem soziale Berufe aufgrund ihrer Tätigkeiten mit sozialen und psychischen Belastungen einhergehen. Aber auch der Kontakt mit Kundschaft und Berufe mit einem hohen Mass an Kommunikation im Alltag, können zu einem Burnout führen.

Überbelastung: Wenn Arbeitsstress zur Norm wird

Für manche Menschen ist Alltagsstress eine vorübergehende Phase und muss daher nicht spezifisch behandelt werden. Für andere hingegen wird der anfängliche Alltagsstress zur Normalsituation. Somit gilt Stress als grösster Risikofaktor – begleitet von weiteren Syndromen – auch als Hauptsymptom für ein Burnout. Ein Burnout wird nicht von heute auf morgen diagnostiziert, sondern ist in den meisten Fällen die Endstation von Symptomen. Besonders Depressionen, Depersonalisierung, Entfremdungsgefühle, tiefe Erschöpfung, Distanziertheit und andere Krankheiten zählen zu den häufigsten Beschwerden eines Burnouts. Aber auch starke Gewichtszunahme, Schlafstörungen und Beeinträchtigungen wie  Konzentrationsschwäche können das Denken und Handeln im Berufsalltag stören.

Wie ein Burnout behandelt wird

Burnout ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die eine professionelle Behandlung benötigt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich Betroffene so schnell wie möglich fachtherapeutisch behandeln lassen. Da der Krankheitsverlauf so divers ist, gibt es einige Optionen, auf welche bei einer Burnout-Behandlung zurückgegriffen wird. Einerseits kann im Frühstadium der Erkrankung eine Kurzzeittherapie oder ein autogenes Training von Hilfe sein. Ist das Burnout bereits vorangeschritten, kann eine Psychotherapie notwendig sein. Somit sind beispielsweise Verhaltenstherapien, Gruppentherapien mit Betroffenen oder eine Behandlung in diversen Burnout-Kliniken Optionen, die zur Genesung verhelfen. Wie ein Burnout behandelt wird, sollte jedoch immer mit einer Fachärztin oder einem Facharzt angeordnet werden.

Prävention von Burnout: Das Problem frühzeitig erkennen

Selbst für Personen, die Probleme im Arbeitsalltag ohne Hindernisse bewältigen können, besteht nach wie vor die Gefahr für ein Burnout. Die gute Nachricht ist: Es gibt viele Optionen, wie man die komplette Erschöpfung vorbeugen kann. So kann man beispielsweise mit einem Hobby – wie Sport – für eine kleine Pause nach dem stressigen Arbeitsalltag sorgen. Aber auch das Pflegen von sozialen Kontakten kann zudem viel zur Stärkung der mentalen Gesundheit und zuletzt auch einer gesunden Lebensform beitragen. Nicht zuletzt liegt der Ursprung eines Burnouts am Arbeitsplatz. Deshalb kann es von Vorteil sein, mit dem HR oder dem Vorgesetzten ein Gespräch aufzusuchen. Möglicherweise kann man die Abteilung wechseln, eine kurze Auszeit nehmen oder eine Leistungsreduktion besprechen und gemeinsam eine Lösung finden, die im Interesse beider Parteien ist.

Tapetenwechsel: Der Vorteil eines Neustarts

Ein Burnout entsteht oftmals aus einer Frustration oder Erschöpfungsdepression heraus. Wenn der Berufsalltag zur Endlosschleife wird, man unterfordert – oder auch überfordert – ist, keine Freiheit oder Aufstiegsmöglichkeit mehr besteht im Unternehmen, kann eine Neuorientierung mittels Weiterbildungen oder Umschulungen von Vorteil sein. Eine Weiterbildung ermöglicht den Einstieg in ein komplett neues Berufsfeld und gibt dir somit die Chance, dich wieder zu fördern oder dich in einem Umfeld zu platzieren, welches dich und deine Gesundheit fördert. Denn im Endeffekt gibt es etwas, das im Zentrum stehen sollte: Deine Interessen und deine Gesundheit!