Die Schweizer Siebenkämpferin Caroline Agnou spricht im Interview mit uns, wie sie zum Sport kam, ihre Highlights und wie sie Sport und Studium unter einen Hut bringt.

Wie kamst du zu deinem Sport?

Durch die Initiative meiner Mutter. Da ich als kleiner Fink immer schon einen grossen Bewegungsdrang hatte, hat sie es mir ermöglicht, mich beim Turnverein Satus Biel -Stadt, einer sportlichen Tätigkeit zu widmen. 

Was gefällt dir am meisten an deinem Sport?

Die Einfachheit und Vielseitigkeit der Leichtathletik. Grundsätzlich benötigt man nicht viel, um die eleganten sowohl auch komplexen Bewegungsabläufen der Leichtathletik auszuüben. Am Siebenkampf fasziniert mich vor allem die Symbiose vom körperlichen- und mentalen Können während den zwei Wettkampftagen. 

Was ist das bisherige Highlight deiner Sportkarriere?

Mein zweiter Junioren-Europa-Meister Titel. Nach einem schwierigen Jahr ist es mir gelungen, mich wieder als beste Siebenkämpferin der U23 Kategorie zu behaupten. 

Du studierst Kommunikationswissenschaften und Medienforschung mit Vertiefung Sozialanthropologie. Weshalb hast du dich für dieses Studium entschieden? 

Mich haben schon immer der Austausch und die unterschiedlichen Kommunikationsformen zwischen den Menschen gebannt. Wie sagt man was mit welchen Worten und wann – damit das gesagte auch den notwendigen Anklang finden kann? Solche Fragen in Kombination mit der Analyse von kulturellen und sozialen Zusammenhängen, bereichern meinen Alltag und darum bin ich froh, kann ich meine Privilegien für ein solches Studium nutzen.  

Wie bist du bei der Studienwahl vorgegangen?

Um ehrlich zu sein war ich nur an einem Tag der offenen Tür und dies an der Uni Fribourg. Nachdem mir mein bester Freund gesagt hat, er würde dort das Kommunikations- und Medienwissenschafts Studium aufnehmen, habe ich mich ebenfalls eingeschrieben. 

Wie hat dein Sport die Studienwahl beeinflusst? 

Erheblich! Der wichtigste Punkt bei der Uni/Studium Wahl war, dass es in der Nähe meines Wohn- und Trainingsortes ist. Nur so konnte ich eine duale Karriere im Sport und Studium in Erwägung ziehen. 

Hast du spezielle Vereinbarungen mit der Universität/Hochschule?

Dank der Swiss Olympic Card kann ich mein Studium strecken und bin somit nicht an die regulierte Studiendauer gebunden. Dies kam mir in meiner Planung bezüglich des Stundenplans und den zu absolvierenden Kursen sehr entgegen.  

Was würdest du künftigen Sportler*innen raten, die Sport und Studium vereinen möchten?

Trotz des Verlustes des Campus-Erlebnisses und der Interaktion mit anderen Kommilitonen: innen, würde ich eine Fern-Uni bevorzugen. Der Präsenzunterricht ist zwar von unfassbarem Wert, allerdings ist dies neben dem sportlichen Aufwand mit sehr viel Pendeln und reisen verbunden. 

Hattest/Hast du einen Plan-B neben der Sportkarriere?

Mich stets weiterzubilden und Interessen nachzugehen, die mir nach der Sportkarriere helfen können, entsprechend in den Berufsalltag einzusteigen. 

Wenn du einmal bei einer berühmten Person in den Unterricht sitzen dürftest, wer wäre es?

Aus der Vergangenheit sicherlich Stuart Hall und stets lebendige Person, Judith Butler. 


Studium und Leistungssport

Swiss Olympic nutzt die grösste Plattform für den Erfahrungsaustausch zu Studium, Ausbildung, Weiterbildung und Karriere «eduwo», um Athlet*innen die Bildungs- und Karrieremöglichkeiten in der Schweiz aufzuzeigen.

Um den Austausch zwischen Athlet*innen zu ermöglichen und verbessern, hat Swiss Olympic das Mentoringprogramm lanciert. Rund 80 Mentor*innen, die bereits ein Studium abgeschlossen haben oder kurz davor sind, stehen zur Verfügung. Zu den Mentor*innen gehören Olympiasieger Nevin Galmarini, Leichathletin Ajla del Ponte oder Beachvolleyballerin Tanja Hüberli.