E-Learning vs Blended-Learning vs Hybrider-Unterricht
E-Learning vs Blended-Learning vs Hybrider-Unterricht

Als 2020 infolge der Pandemie Home-Office und Home-Schooling verordnet wurden, mussten sich Dozent:innen, Referenten, Lehrpersonen und Studierende schnell in neuen Lernkonzepten mit einem digitalen Unterrichtsmodell für ihre Kurse zurechtfinden. Mittlerweile sind die Ausbildenden und Lernenden mit Videokonferenzen, Multimedialität sowie Distanzunterricht vertraut. Einen Teil des Lernprozesses in digitaler Form durchzuführen hat sich seither etabliert und bietet Vorteile. Die Lernangebote wurden von den Bildungsanbietern entsprechend angepasst. Unterschiedliche Begrifflichkeiten werden rund um das digitale Lehren und Lernen verwendet. Nachfolgend eine kurze Definition der häufigsten Begriffe.

E-Learning

Betreute, angeleitete und moderierte Lernprozesse durch E-Coaches. Genutzt wird eine Lernplattform, mit Lernmodulen, Aufgaben, Lernvideos, Lernmaterialien und Lernaktivitäten. Zusätzlich wird eine Kommunikationssoftware für regelmässig stattfindende Onlinemeetings im Distanzunterricht genutzt.

Blended-Learning

Das Lernangebot beinhaltet Präsenzveranstaltungen vor Ort, kombiniert mit digitalen Lernprozessen mit E-Learning-Lernmodulen. Lernmaterialien oder zusätzliche Einsendeübungen und weitere Lernaktivitäten sind auf einer Lernplattform aufgeschaltet und unterstützen das Präsenzlernen.

Hybrider Unterricht

Bei der hypbriden Form handelt es sich um eine Kombination zwischen Fernunterricht und Präsenzunterricht. Ein Teil der Studierenden/Lernenden/Schüler:innen nimmt vor Ort im Klassenzimmer am Unterricht teil. Der andere Teil der Studierenden ist mittels Technik (Kamera, Mikrofon, Chats) vom Büro oder von Zuhause aus in den Klassenraum zugeschaltet.

Onlinelernen

Alle Lernvorgänge, die mit digitalen (elektronischen) Medien. Dies wird z.B. mehrheitlich im Selbststudium, d.h. selbstorganisierten und selbstverantwortlichen Lernen umgesetzt.

(WBT) Web-Based-Training

Beim webbasierten Lernen werden meist mulitmediale Lerninhalte oder Lernprogramme aus dem Internet oder Intranet abgerufen.

Ein weiteres, kaum mehr eingesetztes Lernformat, ist das Computer Based Training (CBT). Als computerbasiertes Lernen werden Lernprogramme und/oder Lerninhalte bezeichnet, die auf einem Datenträger wie CD-ROM oder DVD zur Verfügung stehen.

E-Didaktik und E-Methodik

Technik und Tools sind Hilfsmittel für den digital ausgerichteten Unterricht. Wichtig sind auch andere Faktoren wie Selbstdisziplin, Selbstlernkompetenz, Lernziele, Lerntempo und Interaktivität sowie viele Formen von Kollaboration der Teilnehmenden im Lernsetting. Das Lernarrangement (Lernaktivitäten und Lernmaterialien), welche für die Vorbereitung, die Wissensvermittlung, den Lerntransfer und als Lernzielkontrollen eingesetzt werden, müssen entsprechend des gewählten Ausbildungsmodells von den Lehrgangserstellern sowie den Lehrkräften didaktisch und methodisch vorbereitet bzw. angepasst werden. Die verschiedenen Lerntypen mit ihren Eigenheiten sind bei der Planung zu berücksichtigen, damit der Lernstoff kompetenzorientiert erarbeitet werden kann.

«Versucht man hier einen Überblick zu bewahren, dann kann man sagen, dass es im Kern aller didaktischen Ansätze immer darum geht, Lehr-/Lernangebote zu planen, zu analysieren, zu erforschen, zu beschreiben und zu evaluieren.» Zitat Dr. Katja Bett.

Bei der Konzeption ist zu überlegen, welche Lernvoraussetzungen, Lernziele und Rahmenbedingungen für den E-Learning oder Blended-Learning-Unterricht vorgegeben sind und welches Wissen vermittelt werden soll. Es folgt eine Planung des Lernbedarfs, des Lernsettings, der Lernaufgaben sowie der Lernmodule für die Zielgruppe mit den passenden Inhalten, Lernmethoden und -medien. Danach werden die Lerneinheiten erarbeitet und in die digitale Lernumgebung (Lernplattform) eingepflegt.

Ein entsprechender Ansatz für die digitale Unterrichtsform wurde von Euler und Wilbers bereits 2002 entwickelt.

Abb.: Bausteine zur Entwicklung von digitalen Lernumgebungen (in Anlehnung an Euler & Wilbers, 2002).

E-Learning in der Praxis

  • Betreuung durch Dozierende: Der Unterricht findet angeleitet, moderiert und aktiv betreut statt. (E-Coaching, E-Moderation, E-Tutoring). Jeder Lernblock wird von E-Dozierenden begleitet.
  • Sozialform: Im selbstorganisierten und selbstverantwortlichen Lernen werden Lerninhalte in Einzel- oder Gruppenarbeiten ausgeführt. Der regelmässige Austausch mit der Klasse und den Dozierenden findet im Plenum und in Online-Workshops während der Webinare resp. Onlinemeetings statt.
  • Interaktive sozialkommunikative Lernform: In Online-Workshops und -Diskussionen entwickeln sich im Dialog offene Lernformen wie zum Beispiel: themenspezifische Projekte, Pflicht- und Wahlaufgaben in Form von adaptivem Lernen oder andere Freiarbeiten im Rahmen der Weiterbildung.
  • Medien: Studierende erarbeiten mit Print- und E-Book sowie mittels audiovisueller Medien die thematischen Lerninhalte. Ergänzt werden die Lernschritte mit digitalen interaktiven Lernaktivitäten, als Einzel-, Gruppen- oder Partnerarbeiten.

Quelle: Lehrgangsteam EducAvanti

Link: https://educavanti.ch/