Zurzeit stellt das Coronavirus unsere Welt auf den Kopf. Alles ist anders als zuvor – so auch mein Kommunikationsstudium an der ZHAW. In gebe dir einen kurzen Einblick in meinen neuen Studienalltag im Fernstudium. Ich teile mit dir, wie ich mit der aussergewöhnlichen Situation umgehe und welche Erfahrungen ich bereits gemacht habe.

Mein Alltag hat sich durch die Corona-Krise stark verändert. Das zweite Semester meines Kommunikationsstudiums findet nicht mehr in den Räumen der ZHAW, sondern bei mir zu Hause im Fernstudium statt. Als feststand, dass ich mein Studium von zu Hause aus weiterführen muss, hatte ich tausend Fragen. Wie soll ich das zweite Semester schaffen? Wie wird der Unterricht weitergeführt? Was passiert mit den Prüfungen? Wie steht es um unsere pendenten Arbeiten und Vorträge? Vor allem zu Beginn fühlte ich mich stark verunsichert und wusste nicht was auf mich zukommt.

Die Informations-Flut

Ein paar Tage nach dem Bundesentscheid der Schulschliessung wurde ich überflutet von E-Mails und Informationen auf unserer Studentenplattform «Moodle». Alle Dozierenden haben uns kommuniziert, wie es in einem nächsten Schritt in ihrem Modul weitergeht. Ich war komplett überfordert!

Um Ordnung in mein Informationschaos zu bringen, habe ich begonnenen die vielen Informationen zu den verschiedenen Modulen zusammenzufassen. In meiner Agenda habe ich alle wichtigen Abgabetermine rot eingetragen und habe mir so einen Überblick über meine Aufgaben geschaffen. Das Durcheinander in meinem Kopf konnte ich somit etwas ordnen und das Gefühl der Unsicherheit nahm ab.

Motivation im Fernstudium

Seit über zwei Wochen setze ich mein Kommunikationsstudium nun von zu Hause aus fort. Langsam fange ich an, mich daran zu gewöhnen. Wichtig war für mich vor allem das Bewusstsein, dass ich jetzt noch stärker für meinen persönlichen Lernerfolg verantwortlich bin und dass ich am Ball bleiben muss.

Meine Selbstdisziplin wird während meines Fernstudiums stark auf die Probe gestellt. Um produktiv zu bleiben, versuche ich am Morgen immer um acht Uhr an meinem Schreibtisch zu sitzen und somit Struktur und Routine in meinen Studienalltag zu bringen. Zusätzlich erstelle ich mir jeden Morgen eine To-Do-Liste mit Punkten, die ich fürs Studium erledigen muss. Auf der To-Do-Liste finden sich aber auch private Aufgaben wie beispielsweise ein kurzes Home-Workout oder ein Spaziergang an der frischen Luft. Damit versuche ich den Ausgleich zum Studium zu halten und auch die Heimquarantäne/Selbstisolation etwas erträglicher zu machen.

Virtueller Unterricht

Viele meiner Vorlesungen finden über Videochat wie Zoom und Microsoft Teams statt. Anfangs brauchten die Studierenden und auch die Dozierenden etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Mittlerweile funktioniert es aber ganz gut. Etwas mehr Schwierigkeiten gibt es bei meinen Praxisfächern im journalistischen Schreiben. Dort fehlt mir der direkte Austausch mit meinen Dozierenden, um kleine Fragen und Unklarheiten zu klären. Natürlich funktioniert es auch über Videochat – es ist aber nicht dasselbe.

Der virtuelle Unterricht bringt aber nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile. Meine Konzentration hat ihren eigenen Willen. Durch das Fernstudium kann ich meine Pausen selbst wählen und bei Konzentrationsschwierigkeiten einen Spaziergang machen. Ausserdem kann ich die Vorlesungen zum Notieren von Notizen pausieren oder Passagen wiederholen, wenn ich etwas nicht richtig verstanden habe.

Austausch mit meinen Studienkolleginnen und Kollegen

Der regelmässige Austausch mit meinen Mitstudierenden ist für mich sehr wichtig. Mit ihnen kann ich den Unterrichtsstoff besprechen und auch einige Unklarheiten klären. Zusätzlich hilft es auch gemeinsam über die aktuelle Corona-Situation zu diskutieren. Bei ihnen werde ich meine Ängste und Unsicherheiten los oder auch meinen Frust, wenn es im Fernstudium gerade nicht gut läuft. Wir alle sitzen im gleichen Boot und sollten uns gegenseitig helfen, das zweite Semester erfolgreich zu bestehen.

Wie weiter?

Bei uns allen gibt es noch grosse Fragezeichen – niemand weiss genau wie lange die Corona-Krise anhalten wird. Was mir noch Sorgen bereitet, sind die Abschlussprüfungen. Voraussichtlich werden sie Ende des Semesters online durchgeführt. Somit wären alle meine Prüfungen Open Book und ich werde sie bei mir zu Hause absolvieren. Genau vorstellen kann ich mir das Ganze noch nicht, aber in Zeiten der Corona-Krise werde ich wohl einfach flexibel sein müssen.

Ich wünsche mir das dritte Semester wieder in den Räumen der ZHAW absolvieren zu können. Obwohl ich mir meine Zeit individueller einteilen kann, bevorzuge ich es, die Vorlesungen vor Ort zu besuchen. Am meisten vermisse ich meine Studienkolleginnen und Kollegen – zusammen zu studieren macht einfach mehr Spass!

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