Erstmals werden in der deutschsprachigen Schweiz Master-of-Science-Diplome an Hebammen vergeben. Die erste Kohorte bestand aus zwölf motivierten Hebammen – eine kleine Gruppe mit grosser Bedeutung für die Sicherstellung einer hochwertigen Geburtshilfe und die Weiterentwicklung des Hebammenberufes.
Hebammen mit einem Master-Abschluss sind für Aufgaben qualifiziert, die über den klassischen Verantwortungsbereich einer Hebamme hinausgehen. Sie fördern hebammengeleitete Geburten und stellen auch in komplexen geburtshilflichen Situationen – etwa bei psychischen Beeinträchtigungen oder chronischen Krankheitsverläufen – einen qualitativ hochstehenden Betreuungsstandard sicher. In so genannten Advanced-Practice- Rollen werden Hebammen MSc zudem Versorgungslücken aufspüren und angehen. Auch als Dozierende können sie die akademische Ausbildung des beruflichen Nachwuchses prägen und durch Forschungstätigkeit die Profession stärken.
Der im Herbst 2017 lancierte Master-Studiengang Hebamme – eine Kooperation der Berner Fachhochschule BFH und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW – trägt erste Früchte: 12 Hebammen haben als Pionierinnen das Master-Studium Hebamme abgeschlossen. Sie erhalten am 4. bzw. 5. November 2020 in Bern und Winterthur ihr Diplom.
Angesichts vermehrten Auftretens chronischer Erkrankungen, des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels wird der Bedarf an Hebammen mit Ausbildung auf Master-Niveau zunehmen. Mittlerweile bilden die Fachhochschulen BFH und die ZHAW in je eigenständigen Master- Studiengängen Hebammen aus, die künftig einen wertvollen Beitrag zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung leisten werden.
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