Daniel Morf, Bereichsleiter HR, Raiffeisen Schweiz
Daniel Morf, Bereichsleiter HR, Raiffeisen Schweiz

Daniel Morf, Bereichsleiter HR Raiffeisen Schweiz, gewährt uns Einblicke in seinen Bildungsweg, seinen aktuellen Berufsalltag und verrät uns, welche berühmte Person er mal gerne treffen würde.


Wie sieht Ihr persönlicher Bildungs- und Karrieweg aus?

Meine berufliche Karriere habe ich bei der Credit Suisse in der Finanzbranche begonnen, wobei ich nebenbei ein Studium zum Betriebsökonomen abgeschlossen habe. Nach meinem Wirtschaftsstudium war ich für mehrere Jahre erst in der Nachwuchsentwicklung und dann als Relationship-Manager bei der CS tätig.
Nach sechs Jahren in der Finanzbranche, habe ich die Entscheidung gefällt, die Branche zu wechseln und war für mehrere Jahre erst als Schulleiter einer Bankfachschule und dann Geschäftsleitungsmitglied einer höheren Fachschule für Bank und Finanz tätig. Nach gut sechs Jahren wechselte ich zurück in die Finanzbranche und war zuerst bei Clariden Leu und im Anschluss bei der Credit Suisse in leitenden Funktionen im Bereich Talent & Learning Development tätig.
Seit 2015 arbeite ich für Raiffeisen als Leiter Aus-/Weiterbildung und seit Ende 2018 als Leiter Human Resources. Neben meiner beruflichen Tätigkeit habe ich stets darauf geachtet, mich weiterzubilden.

Haben Sie ein Erfolgsrezept für junge Menschen, die eine Position in der Geschäftsleitung anstreben?

Ich bin der Meinung, dass es nicht das «eine» richtige Rezept gibt. In der Geschäftsleitung werden Menschen gesucht, die motiviert sind, Verantwortung übernehmen können und bereit sind ihr Unternehmen in die Zukunft zu führen. Wenn eine Person von ihrer Arbeit begeistert, sozialkompetent und flexibel ist, stehen die Chancen gut.

Welche Herausforderungen bringt Ihre Position als Leiter Human Resources mit sich?

Meine Aufgabe ist es, die richtigen Mitarbeitenden für Raiffeisen Schweiz zu gewinnen, ihre Weiterentwicklung zu fördern und sie zu halten. Ausserdem verändern wir derzeit mit unserer aktuellen Strategie viele wesentliche Gebiete. Da ist HR auch in Themen wie Transformation und Kultur stark gefordert. Wir haben das Privileg bei Raiffeisen Schweiz viele und gute Bewerbungen zu erhalten. Die Anforderungen an unsere Mitarbeitenden werden aber immer komplexer und verändern sich schneller als früher. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Mitarbeitenden bereit sind, die besten Dienstleistungen für unsere Kundinnen und Kunden zu erarbeiten. Es ist eine Herausforderung, die Mitarbeitenden so flexibel einzusetzen, dass sie stets ihre stärksten Kompetenzen einbringen können.

Wie ist Ihr persönlicher Führungsstil?

Mir ist das Vertrauen zu und von meinen Mitarbeitenden wichtig. Durch Vertrauen entsteht ein gewisser Gestaltungsspielraum und auch die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen. Dadurch ist ein Team motivierter und setzt sich mehr für den Erfolg ein. Voraussetzung dafür ist ein steter Dialog. Daher pflege ich eine Kultur der «offenen Türe». Durch eine gemeinsam entwickelte Vision stelle ich sicher, dass wir zusammen auf dasselbe Ziel hinarbeiten.

Auf welche Werte und Eigenschaften achten Sie bei Ihren Mitarbeitenden?

Ich fordere und schätze eigenverantwortliches Handeln auf allen Unternehmensstufen. Mitarbeitende die glaubwürdig sind, professionell arbeiten und nachhaltig handeln sind bei uns am richtigen Ort.

Auf was setzt Raiffeisen beim Thema Bildung bezüglich Mitarbeitenden?

Die Weiterentwicklung und somit der Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit der Mitarbeitenden spielt eine wichtige Rolle. Im Sinne der persönlichen Förderung sowie einer optimalen Aufgabenerfüllung unterstützt Raiffeisen die Bemühungen der Mitarbeitenden zur beruflichen Weiterbildung. Es können diverse interne, wie auch externe Weiterbildungsmöglichkeiten genutzt werden.

Wie werden junge Talente bei Raiffeisen gefördert?

Wir haben ein umfassendes Weiterbildungsprogramm – sowohl intern als auch extern mit dem wir Potenzialträger gezielt fördern. Zudem arbeiten wir mit einem kontinuierlichen Leistungsdialog, der die Entwicklung der Mitarbeitenden in den Fokus setzt. Junge Talente erhalten und geben dadurch regelmässig Feedback und können sich weiterentwickeln. In Zusammenhang mit den internen und externen Weiterbildungsmöglichkeiten werden Talente ganzheitlich gefördert.

Wie kann ein Trainee-Programm bei Raiffeisen jungen Studienabgänger/innen den Berufseinstieg erleichtern?

Im Trainee-Programm haben Studienabgänger die Möglichkeit, Einblicke in verschiedene Abteilungen von Raiffeisen Schweiz und auch der Raiffeisenbanken zu erhalten. Dadurch lernen sie die einzelnen Bereiche und Tätigkeitsgebiete einer Bank viel besser kennen. Durch die aktive Mitarbeit am Tagesgeschäft und der Involvierung in Projekte bauen die Trainees ihr Fachwissen auf. Sie arbeiten mit verschiedenen Personen zusammen, lernen unterschiedliche Führungsstile kennen und bauen ein enormes Netzwerk auf. Zudem legen sie eine Prüfung im Bankfach ab und besuchen verschiedene Workshops und Seminare. Im Unterschied zu «normalen» Mitarbeitenden werden unsere Trainees während dem Berufseinstieg eng durch HR-Mitarbeitende betreut und begleitet.

Wie wichtig sind Trainee-Programme oder ein Hochschulpraktika für AbsolventInnen?

Sehr wichtig. Dadurch haben die Studienabgänger die Möglichkeit gezielt herauszufinden, welche Bereiche sie sich für ihre berufliche Zukunft vorstellen können. Wir haben die Anzahl der Trainee- Programme und Hochschulpraktika in den vergangenen sechs Jahren stets erhöht. Die Programme sind bei den Studenten sehr beliebt und auch wir profitieren sehr von den motivierten Berufseinsteigern. Unser Ziel ist es, die Trainees nach der Dauer der Programme langfristig als Mitarbeitende für Raiffeisen zu gewinnen.

Was möchten Sie hier persönlich noch erreichen?

Wir sind derzeit dabei, eine neue Strategie umzusetzen. Dies ist ein langfristiges Projekt mit der Vision «Die innovative Genossenschaftsbank verbindet Menschen». Ich freue mich sehr, gemeinsam mit meinen Mitarbeitenden diesen Prozess mitzugestalten.

Wenn Sie einmal bei einer berühmten Person in den Unterricht sitzen könnten, wer wäre es und wieso inspiriert Sie diese Person?

Ich würde gerne Facebook-Chefin Sheryl Sandberg zuhören. Sie tritt bestimmt, aber respektvoll und rücksichtsvoll auf. Sie hat in schnell wachsenden Unternehmen gearbeitet und die Mitarbeitenden mit einer starken Vision geleitet. Zudem kann ich dieser Aussage von ihr nur zustimmen: “knowing that things could be worse should not stop us from trying to make them better.”