NIKIN ist ein junges Unternehmen, das der Natur etwas zurückgeben will – und zwar durch nachhaltige und faire Mode, wobei für jedes verkaufte Produkt ein Baum gepflanzt wird. Der CEO Nicholas Hänny spricht mit uns über seine Idee, seine ursprünglichen Pläne und über das Gründer-Sein.

Was wollten Sie als Kind werden? 

Daran kann mich nicht mehr richtig erinnern, ich glaube aber es war der Klassiker – Pilot!

Wie wichtig ist Bildung für Sie?

Sehr wichtig! Bildung hat mich persönlich enorm weitergebracht. Nicht nur durch mehr Wissen, auch hilft sie mir in meiner Denk- und Herangehensweise. Zudem hilft sie mir bei Hürden und Aufgaben, denen man täglich begegnet.

Was haben Sie im Studium gelernt, was Ihnen in Ihrem heutigen Berufsalltag viel bringt?

Ich habe ein betriebswirtschaftliches Studium hinter mir, in dem man sich vor allem das “Denken im komplexen Wirtschaftskonstrukt” aneignet. Die “Hard Skills”, wie beispielsweise die Umsetzung von Online Marketing Kampagnen, habe ich mir danach aber selber beigebracht.

«Wir haben NIKIN zusammen mit kleinem Budget aus dem Boden gestampft und zu einer Marke gemacht, die viele in der Schweiz kennen»

Sie haben bereits eine beeindruckende Karriere hinter Ihnen. Auf was und weshalb sind Sie besonders stolz?

Am meisten stolz bin ich auf die Tatsache, dass ich mit meinem Mitgründer Robin Gnehm bei NIKIN aus 5000 CHF 500’000 Bäume gemacht habe. Wir haben NIKIN zusammen mit kleinem Budget aus dem Boden gestampft und zu einer Marke gemacht, die viele in der Schweiz kennen und einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leistet. Wir haben übrigens noch immer keine Investoren und sind komplett unabhängig.

Was bereuen Sie und weshalb? 

Ich bereue immer wieder, dass ich gewisse Dinge früher nicht einfach weitergezogen habe. Einmal wollte ich Profipoker-Spieler werden und habe viele Bücher gelesen, gespielt etc., aber habe dann aufgegeben. Hätte ich weiter gemacht, hätte ich jetzt eventuell Profi Poker Spieler sein könnnen (bin aber nachträglich froh, dass es nicht soweit gekommen ist). ? Das Gleiche mit der Fotografie oder auch mit dem Aufbau eines Instagram Food Accounts: Ich habe mir immer wieder gesagt “Oh, ich bin schon fast zu alt im Vergleich zu allen anderen die schon so weit sind” – Aber ich habe jetzt gelernt, dass das alles nicht stimmt. Jeder kann in jedem Alter noch (fast) alles erreichen.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am besten, was weniger gut und aus welchen Gründen?

Ich liebe es für NIKIN und damit ein Stück weit für mich selber zu arbeiten. Es ist einfach eine andere Motivation, wenn man sein eigenes Projekt verwirklicht. Mir persönlich gefällt die Interaktion mit vielen Menschen sehr, online und offline. Auch die Marketing Arbeit mache ich sehr gerne. Was mir weniger gefällt ist das Aufbauen von Prozessen und Strukturen, das gehört bei einem wachsendem Unternehmen aber halt einfach dazu und ist auch notwendig. 

«Es ist einfach eine andere Motivation, wenn man sein eigenes Projekt verwirklicht.»

Dank welchen Kompetenzen sind Sie heute da wo Sie sind? Was hat dabei geholfen?

Ich denke mein Wille, an einem Punkt in meinem Leben “es einfach zu machen” und nicht aufzugeben, hat mir sehr geholfen. Sprich: Mein Durchhaltewille. Zudem glaube ich auch, dass ich mit Drive auch andere gut motivieren kann.

“Just do it!”

Was würden Sie jungen Leuten empfehlen, die ein ähnliches Ziel haben? 

“Just do it!”. Es gibt so viele Menschen, die auf mich zukommen und sagen “Ich möchte auch gerne etwas auf die Beine stellen, aber habe nicht die Idee dazu.” Ich sage dann immer, dass es nicht auf die Idee darauf ankommt, sondern auf die Umsetzung. Die Idee selber ist fast egal, da sie sich sowieso verändern und anpassen wird. Und wenn man jetzt einfach mal startet, muss man wissen, dass man damit schon einen Vorteil gegenüber den 99% anderen potentiellen Entrepreneurs hat. Deswegen: “Just do it!”

Was wäre Ihr Plan B gewesen?

Ich hätte sonst gerne im E-Commerce & Online Marketing Bereich gearbeitet (oder Profi Poker Spieler – Nein, Spass! ?).

«Ich möchte ich noch viele junge Leute in der Schweiz motivieren, es auch zu versuchen.»

Was haben Sie sich für Ihre berufliche Zukunft noch vorgenommen? 

Ich würde gerne noch weitere eigene Projekte umsetzen und mir auch selber beweisen, dass ich es mit weiteren Ideen auch schaffen kann, eine erfolgreiche Marke online aufzubauen. Zudem möchte ich noch viele junge Leute in der Schweiz motivieren, es auch zu versuchen. Denn wir haben eine meiner Meinung nach teils etwas zu starke Risiko-Aversion, wenn es um Jungunternehmertum geht.

Wenn Sie einmal bei einer berühmten Person in den Unterricht sitzen könnten, wer wäre es? Wieso inspiriert Sie diese Person?

Mich inspiert Elon Musk, mit seiner visionären Denkart und Gary Vaynerchuk, ein bekannter Enterpreneur aus den USA, der mit seinem Drive, Optimismus und Energie kaum zu überbieten ist. Jedes Mal, wenn ich ihm zuhöre, bin ich danach top motiviert.

Wir danken Nicholas Hänny herzlich für das Beantworten der Fragen!

Foto: Nikin, unsplash