Du möchtest dich nach der Lehre weiterbilden oder willst dein Wissen erweitern? Das Berufsfeld der Polymechaniker/-innen hat für jeden und jede etwas im Ärmel. Erfahre hier, welche Weiterbildung sich für dich eignet!

Obwohl die Digitalisierung heutzutage viele Berufe verdrängt, steht etwas fest: Ohne Polymechaniker/-innen funktionieren die computergesteuerten Maschinen nicht. Polymechaniker/-innen arbeiten in Produktionsanlagen eng mit den Maschinen und verleihen mit ihrem werktechnischen Know-how den nötigen Feinschliff. Sie stellen mit viel Geschick Geräteteile und Werkstücke her, programmieren die Maschinen oder überwachen beispielsweise die Produktion. Doch der eine oder die andere strebt nach Mehr, möchte dem Alltagstrott entfliehen oder nach den vier Schuljahren in der Berufsschule den Wissenshorizont erweitern. Die Lösung: eine Weiterbildung. Wir zeigen dir, wie du dich als Polymechaniker/-in fortbilden kannst und deinen Wissensdurst stillen kannst.

Kurse

Kurse eignen sich besonders für Polymechaniker/-innen, welche nach dem eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (efz) eine erste Weiterbildung anstreben oder sich für ein spezifisches Gebiet interessieren und sich in jenem vertiefen möchten. Zusätzlich eignen sich Kurse speziell, um dein Wissen in Kürze aufzufrischen. Es gibt verschiedene Institutionen wie beispielsweise swissmechanic. Swissmechanic ist der Arbeitgeberverband und bietet als Organisation schweizweit ein sehr breites Angebot an diversen interessanten Kursen für Polymechaniker/-innen.

Die Berufsprüfung (BP)

Falls du nach dem Lehrabschluss eine erste Weiterbildung anstrebst und ein Kurs deinen Wissensdurst noch nicht ganz stillt, ist die Berufsprüfung (BP) eine optimale Lösung für dich. Die Berufsprüfung ist die erste Spezialisierung nach der Berufslehre und ermöglicht dir eine breite Wissensvermittlung. Hier erhältst du die Möglichkeit, dich in diverse Teilbereiche, wie Systemtechnik oder beispielsweise Maschinenbau zu spezialisieren – ganz nach deinen Interessen. Du kannst dich mittels Berufsprüfung aber auch umschulen und beispielsweise eine Weiterbildung als Luftfahrzeugtechniker/-in absolvieren oder als Produktionsfachmann/-frau erste Führungsaufgaben in der Produktionsanlage übernehmen.

Berufsperspektiven:

  • Produktionsfachmann/frau
  • Luftfahrzeugtechniker/-in
  • Automatikfachmann/frau
  • Technische/r Kaufmann/frau

Dauer der Ausbildung: Je nach Fachschule oder Institution müssen Lernende ein bis zwei Lehrjahre für die Berufsprüfung einplanen

Aufnahmebedingungen: Für die Berufsprüfung können Berufsfachschulen diverse Aufnahmebedingungen verlangen. In der Regel benötigst du ein eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) als auch Berufserfahrung.

Die Höhere Fachprüfung (HFP)

Diese Weiterbildungsoption ist wie die Berufsprüfung eine eidg. Fachprüfung, stellt jedoch höhere Anforderungen an die Lernenden und verhilft dir deshalb auch zu Aufgabenbereichen im Berufsalltag mit grösserer Verantwortung. Die Höhere Fachprüfung (HFP) eignet sich optimal als Anschluss an die Berufsprüfung und vermittelt dir zusätzliches Praxiswissen. Besonders beliebt ist die Weiterbildung als Industriemeister/-in, da du hier sehr breites Wissen vermittelt bekommst. Als Industriemeister/-in bist du das Bindeglied zwischen dem höheren Führungskader und ausführenden Mitarbeitenden, du optimierst die Arbeitsprozesse und sicherst die Qualität der Geräteteile und Werkstücke als auch die der Dienstleistungen. Aber neben der Industriemeister/-in existieren noch diverse Weiterbildungen, welche interessante Teilgebiete vertiefen.

Berufsperspektiven:

  • Industriemeister/-in
  • Produktionsleiter/-in
  • Ausbildungsleiter/-in

Dauer der Ausbildung: Die Höhere Fachprüfung beansprucht in der Regel ein bis zwei Lehrjahre.

Aufnahmebedingungen: Je nach Aufnahmeverfahren- und bedingungen der Institutionen variieren ebenfalls hier die Anforderungen. In der Regel wird ein eidg. Fähigkeitszeugnis verlangt als auch mehrere Jahre Berufserfahrung. Idealerweise hast du ebenfalls erste Aufgaben in kleineren Führungspositionen sammeln dürfen.

Die Höhere Fachschule (HF)

Wer der oder die absolute Expert/-in sein möchte auf dem Beruf, strebt die Höhere Fachschule an. Falls dein Herz Feuer und Flamme ist für einen spezifischen Bereich der Polymechanik und du dich nach grösserer Verantwortung im Alltag sehnst, eignet sich diese Option ideal für dich. Dieser Weiterbildungsweg ermöglicht dir eine praxisorientierte Wissensvermittlung und kürt dich zum Spezialisten oder zur Spezialistin auf deinem Gebiet.

Berufsperspektiven:

  • dipl. Techniker/in HF Maschinenbau
  • dipl. Techniker/in HF Systemtechnik
  • dipl. Techniker/in HF Mikrotechnik
  • dipl. Techniker/-in HF Elektrotechnik

Dauer der Ausbildung: Diese Weiterbildungsoption beansprucht drei bis vier Lehrjahre.

Aufnahmebedingungen: Je nach Institution variiert das Aufnahmeverfahren ebenfalls bei dieser Weiterbildung. In der Regel benötigst du ein eidg. Fähigkeitszeugnis. Neben dem efz können ebenfalls mehrere Jahre Berufserfahrung als Aufnahmebedingung verlangt werden. Unter anderem werden Lernende mit einer Berufsmaturität oder einer gymnasialen Matura akzeptiert.

Die Fachhochschule (FH)

Du durftest bereits genügend Erfahrung in der Praxis sammeln und möchtest dein theoretisches Wissen vertiefen? Dann ist die Fachhochschule eine optimale Wahl für dich. Es gibt diverse Studiengänge, welche dein Flair für Technik vertiefen mittels einer Kombination aus theoretischem und praktischem Unterricht. Die Fachhochschulen vermitteln dir fundiertes Wissen und sind nahe an der Praxis gebunden.

Berufsperspektiven:

  • Maschineningenieur/-in FH
  • Mechatronikingenieur/-in FH
  • Mechatronikingenieur/-in FH
  • Systemtechnikingenieur/-in FH
  • Automobilingenieur/-in FH

Dauer der Ausbildung: Für den Bachelor benötigst du in der Regel drei bis vier Jahre.

Aufnahmebedingungen: Für ein Studium an einer Fachhochschule wird in der Regel eine Berufsmaturität verlangt als auch Berufserfahrung. Je nach Institutionen kann ein Aufnahmeverfahren in Form einer Aufnahmeprüfung verlangt werden.

Schon fündig geworden?

Wie du siehst, stehen dir je nach individuellem Stand praktisch unendliche Optionen zur Verfügung. Informiere dich rechtzeitig über die verschiedenen Weiterbildungen und frage dich, wo deine persönlichen Interessen liegen und welche Ziele du erreichen willst. Etwas steht jedoch fest: Eine Weiterbildung bringt dich auf alle Fälle weiter!