Zwei Drittel aller Studierenden in der Schweiz gehen einem Nebenjob nach. Für die einen ein Muss, für andere eine gute Möglichkeit, um etwas Sackgeld zur Seite zu legen und Berufserfahrung zu sammeln. Bei der Suche sowie der Wahl des Nebenjobs gibt es einige Dinge zu beachten. Wir haben das Wichtigste für dich zusammengestellt.

Klassische Jobmöglichkeiten für Studierende

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Für Studierende bietet sich die Gastronomie an, denn die Auswahl an Jobmöglichkeiten ist gross: Vom Café über das Restaurant oder der Theaterbar bis hin zur Eventhalle. Zudem setzen nicht alle Arbeitgeber zwingend Berufserfahrung in der Branche voraus. Wer eine schnelle Auffassungsgabe und etwas Geschick beweist, hat gute Chancen, den Job schnell zu erlernen. Neben der Kulinarik bieten auch die Produktion sowie der Handel eine Auswahl an Tätigkeiten, wie zum Beispiel im Warenversand oder im Verkauf. Einen Führerschein zu besitzen, bringt dich in die gehobene Position, gewisse Fahrer-Jobs, wie Paketdienste und Kurierfahrten anzunehmen. Meistens bringen sie eine grössere Flexibilität der Arbeitszeiten für Studenten mit. Onlineportale wie studentenjob-guide.ch oder students.ch und semestra.ch vermitteln Jobs und geben Informationen rund um das Thema Studium und Arbeit.

Mit einem Fuss im künftigen Berufsfeld stehen

Wieso nicht gleich das Studium mit der Praxis verbinden? Ein Job in deinem zukünftigen Berufsfeld bietet eine grossartige Chance, um dein erlerntes Wissen zu vertiefen, Einblicke in den Beruf zu erhalten und wichtige Kontakte zu knüpfen. Wenn dein aktuelles Studium zudem deinen Stärken und Interessen entspricht, gefällt dir vermutlich auch die Arbeit. Angehende IT-Fachkräfte könnten sich für Datenverarbeitung oder Systempflege bewerben, Pädagogikstudierende vielleicht schon in Schulen aushelfen. Wer Sprachen lernt, den stellen die Nachhilfe-Zentren gerne ein. Angehende Medienschaffende können bei einem Studierendenmagazin oder einem kleineren Lokalmedium anfragen, um ersten Erfahrungen zu sammeln.

Jobs an den Hochschulen

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Auch Hochschulen und Universitäten bieten zahlreiche Möglichkeiten, sich ein paar Franken dazu zuverdienen. Ausserdem macht sich ein solcher Job gut im Lebenslauf. Wer beispielsweise Germanistik studiert und während des Studiums in der Bibliothek der Uni tätig ist, erhält umfassende Einblicke in die Verwaltung von Leihgaben. Welche Jobs deine Hochschule anbietet, kannst du in den Datenbanken oder vor Ort an deiner Hochschule recherchieren. Eine Zusammenstellung der Webadressen findest du unter EURAXESS SWITZERLAND.

Und dann gibts ja noch die Ferien

Wem das Arbeiten in der Vorlesungszeit zu stressig ist, der könnte in den langen Semesterferien Vollgas geben und sich das Geld für das nächste Semester zurücklegen. Aber Vorsicht! Das funktioniert nur, mit einem guten Stundenlohn und wenn du es schaffst, nicht alles gleich wieder auszugeben.

Wieviel ist zu viel?

Abgesehen von der Summe, die erwirtschaftet werden muss, solltest du dir vorerst Gedanken machen, wieviel Zeit du in den Job investiert kannst. Kalkulier auch die Fahrtzeit sowie die Uhrzeit mit ein. Bis zwei Uhr nachts an der Bar stehen und morgens um neun Uhr schon in die Vorlesung zum Hauptfach? Das könnte auf die Dauer schwierig werden.

«Einen Tag pro Woche», sei eine realistische Belastungsgrenze neben einem Vollzeitstudium, sagt Ulrich Frischknecht, Leiter der Psychologischen Beratungsstelle an der Universität Zürich, gegenüber der Aargauer Zeitung. “Mehr Arbeitszeit führe zu Stress und Selbstüberforderung,» so der Psychologe. Und es werde schwieriger, den Spagat zwischen beiden Welten zu schaffen. «Sobald das Studium nicht mehr erste Priorität hat, gerät man in eine Identitätskrise», so seine Erfahrung.

Zugegeben, mit einem Tag in der Woche wird der Kühlschrank nicht voll und jedes Wochenende durchzuarbeiten, schlaucht ganz schön. Wieviel jeder schafft, hängt ebenso davon ab, wie leicht oder schwer einem das Lernen fällt. Nach einem stürmischen und holprigen Start ins Studieren, sollte eine Routine einkehren, damit das Lernen und Arbeiten im Einklang sind.

Planen und organisieren

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Damit Studieren und gleichzeitiges Arbeiten reibungslos miteinander funktionieren, ist eine gute Organisation wichtig. Am besten geht das mit einem Wochenplan, in welchem du fixe Lern-, Sport- oder Pausenblöcke einbauen kannst.

Tipps für den persönlichen Wochenplan:

– Integriere eine Mahlzeit in den Tagesablauf mit ein, denn hungrig lässt sich nicht gut lernen oder arbeiten

– Genug Bewegung, Schlaf und Ruhepausen einplanen

– Berücksichtige die Fahrtzeiten zwischen Zuhause, Schule und Arbeit

– Lernzeit richtig einschätzen: Wie viel schaffst du noch zwischen Studium und Arbeit?
Was anfangs schwer und anstrengend sein mag, bietet auch viele Vorteile. Der erste Job wird vielleicht nicht der beste sein, aber ein guter Einstieg.