Es ist nichts Ungewöhnliches mehr, sein Studienfach zu wechseln. Dennoch zögern Einige vor diesem grossen Schritt. Verständlicherweise, denn es gibt Vieles zu bedenken und zu beachten, wenn man sich nach begonnenem Studium doch für ein anderes Fach entscheiden möchte. Eine wegweisende Entscheidung!

Die Gründe für den Studienfachwechsel sind vielfältig, meistens entspricht jedoch die Realität des gewählten Studiums nicht den zuvor gesetzten Erwartungen. In anderen Fällen fühlen sich Studierende überfordert und ein weiterer Grund zu wechseln ist zum Beispiel, dass ein Nebenfach wesentlich besser als das Hauptfach gefällt. Oder das Interesse liegt auf einmal in einem ganz anderen Fachbereich. Studierende treffen ihre Fachwahl meist sehr jung und im Laufe der Zeit können sich Interessen ändern – man entwickelt sich schliesslich weiter.

Wenn direkt nach Beginn des ersten Semesters Zweifel am Studium aufkommen, oder diese sich nach einer Weile immer deutlicher herauskristallisieren, sollte man sich mit dem Gedanken an einen Fachwechsel auseinandersetzen.

Fristen und Formalien

Je früher der Entschluss zum Wechsel steht, desto besser: Erstsemestrige haben häufig in den ersten zwei bis drei Wochen die Möglichkeit, das Fach noch schnell zu tauschen. Es gilt, sich rechtzeitig zu informieren, welche Termine hierfür gelten und welche Formalien an der eigenen Hochschule verlangt werden. Für zulassungsbeschränkte Fächer sind die Fristen manchmal anders als für zulassungsfreie und es können gegebenenfalls auch Eignungsprüfungen nötig sein.

Wer nach einem oder mehreren Semestern in ein ähnliches Studium wechseln will, kann sich eventuell Punkte anrechnen lassen, oder sogar in ein höheres Semester des gewünschten Fachbereichs wechseln. Dies muss man im Einzelfall prüfen, da die Regeln von Universität zu Universität variieren. Auf den Internetseiten der Hochschulen findet man für gewöhnlich alle wichtigen Informationen und auch im Studiensekretariat erhält man Auskunft oder erfährt, an wen man sich wenden kann.

Eine weitere Form des Fachwechsels ist möglich, wenn euch ein ähnliches Fach, beziehungsweise ein Nebenfach besonders reizt und ihr bereits mehrere Semester in euer Studium investiert habt oder euch die Idee das Fach zu tauschen einfach gänzlich widerstrebt. Nach dem Bachelor kann man schliesslich seinen Master in einem anderen Fach absolvieren und sich somit in einem anderen Bereich spezialisieren. Schaut einfach nach, welche Masterstudiengänge entsprechend eurem Abschluss angeboten werden, meist ist die Auswahl breitgefächert.

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Nur nicht aus der Ruhe bringen lassen

Wenn euch jemand in eurer Entscheidung verunsichert, weil das Wechseln eines Studienfachs im Lebenslauf merkwürdig aussehen würde, erinnert euch an die Gründe, die ihr für den Entschluss hattet. Und ein einziger Wechsel wird von Arbeitgebern heutzutage normalerweise nicht als negativ empfunden. Es sollte auf mögliche Nachfrage dazu nur gute Argumente eurerseits für diese Entscheidung geben. Warum sollte man ein Fach studieren, in dem man ohnehin keine (berufliche) Zukunft mehr für sich sieht? Da kann man seine Zeit definitiv besser investieren! Wichtig ist allerdings, dass ihr genau wisst, in welchen Bereich ihr euch umorientieren wollt. Mehr als ein Wechsel wirkt sonst nämlich schnell unzuverlässig und sprunghaft für zukünftige Arbeitgeber.

Ein Neubeginn kann befreiend sein. Habt Mut, diesen Schritt zu gehen, wenn ihr euch in eurem jetzigen Fach unwohl fühlt und es euch in ein anderes Studium zieht! Nur ihr wisst, was für euch richtig ist. Es ist schliesslich euer Leben und euer Lebensweg! Und manchmal braucht man eben einen zweiten Anlauf, um in seinem Wunsch-Studium anzukommen. Hauptsache, man ist letztendlich glücklich und zufrieden damit.