Eine Vielzahl von Studierenden verbringt auch nebst ihren Vorlesungen viel Zeit an der Uni, um ein diverses Angebot für die Studierenden zu schaffen. Koordiniert wird dieses jeweils von dem Fachverein, den studentischen Organisationen oder vom Studierendenverband der Universität Zürich (VSUZH)

“Ich kann mich noch sehr gut an mein erstes Semester an der Uni erinnern. Nach einem Zwischenjahr war ich bereit mich voll und ganz dem zu widmen was mir wirklich wichtig ist. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit begann ich in meinem Studium aufzugehen. Bereits im ersten Semester fand ich den Zugang zu meinem Fachverein der Japanologie – neben der Unterstützung im Studium war insbesondere auch immer der gemeinsame Wunsch nach einem möglichst runden und sinnvollen Studium und Studi-Leben ein treibender Faktor, um mich zu engagieren. Mit neuen Bekanntschaften und einem besseren Verständnis für den Aufbau unserer Uni, fand ich auch bald den Weg in unseren Studierendenverband. Ich lerne mehr und mehr Details der UZH kennen und wurde aufmerksam für die Dinge, die sehr gut funktionieren und die, welche eher weniger gut funktionieren. Ich stand bald in Kontakt mit vielen verschiedenen Studierenden, die sich alle ausserhalb der Hörsälen für verschiedenste Themen, Projekte und Angebote einsetzten. Diese Atmosphäre, welche aus dem scheinbar endlosen Engagement der Studierenden entspringt, löste und löst noch heute grösste Motivation und Inspiration in mir aus”, erzählt Pio Steiner, Co-Präsidium VSUZH.

Diverse und engagierte Studierendenschaft

Activity Fair 2019 – Messe für studentisches Engagement an der UZH

Ein Studium ist äusserst fordernd – wir Studierende sind damit beschäftigt Grundlagen zu erarbeiten, Wissen zu festigen, sinnvolle Recherche zu betreiben, eigene Ideen zu entwickeln und stets dabei neue Grenzen zu erkunden. Es wäre ein Leichtes seine gesamte Woche nur mit dem eigenen Studium zu verbringen… Ausserhalb von Lernphasen ist das aber wohl eher selten und insbesondere nicht nachhaltig. Viele Studierende setzen sich für soziale Events, nachhaltige Entwicklung, Bildungszugang, Lehrgestaltung, Arbeitschancen, kulturelle Förderung und vieles mehr ein.

So divers wie die Studierendenschaft aufgestellt ist, so divers gestaltet sich auch das Angebot, welches von Studierenden für Studierende geschaffen wird. Koordiniert wird dieses jeweils von den Fachvereinen, den studentischen Organisationen oder vom Studierendenverband der Universität Zürich (VSUZH). Ausserdem hat er gemeinsam mit der Uni Zürich die Impulsfabrik ins Leben gerufen, welche Studierende, studentische Initiativen oder Vereine beim Engagement an der Uni unterstützt und berät. Ohne dieses breite studentische Engagement wäre die Universität um einiges leiser und trister. Hunderte von Möglichkeiten sich in Organisationen, Gremien, Kommissionen, Vereinen und Arbeitsgruppen einzubringen, bestehen nur weil die Studierenden sich für die Dinge einsetzen wollen, die ihnen am Herzen liegen. Dabei kann jede*r Einzelne sich wertvolle Fähigkeiten in Organisation, Kommunikation, Kooperation und vielen weiteren Gebieten und teilweise sehr spezifischen Bereichen erarbeiten, was später ein bedeutender Vorteil in der beruflichen Laufbahn ist.

Studentisches Engagement in allen Bereichen

Im VSUZH ist studentisches Engagement in allen Bereichen zu beobachten. Die Aufgabe, alle rund 27’000 Studierenden der Universität Zürich zu repräsentieren, erfordert, dass die Arbeiten demokratisch erfolgen, woraus zwar resultiert, dass aufwändige Wahlen durchgeführt werden müssen, jedoch aber auch, dass wir als Studierende gemeinsam entscheiden und stark auftreten können. Viele Studierende setzen ohne zu zögern einen Grossteil ihrer Zeit ein um ihr Wissen und ihre Erfahrung weiterzugeben und dafür zu sorgen, dass ein Anliegen Gehör findet, ein Projekt durchgeführt werden kann oder wichtige Informationen aufbereitet und an alle weitergeleitet werden können. Engagierte Studierende setzen sich grosser Belastung aus und lernen organisiert vorzugehen, ihre Arbeit zu dokumentieren und Wissen weiterzugeben – sodass studentisches Engagement nachhaltig umgesetzt werden kann. Studentisches Engagement ist somit eine äusserst bereichernde Art der Arbeit, welche Fähigkeiten vermittelt, die nicht nur im eigenen Studium sondern auch weit über dieses hinaus sehr wertvoll sein werden.

Logo aware Magazin für Psychologie

Neben dem unipolitischen Aspekt des studentischen Engagements gibt es auch andere Arten wie man sich als Student*in einbringen kann. Ein interessantes Beispiel dafür ist das aware – Magazin für Psychologie. Hierbei handelt es sich um ein studentisch organisiertes Magazin, welches jedes Semester einmal erscheint und sich wissenschaftlich mit verschiedenen psychologischen Themen auseinandersetzt, um diese einer möglichst breiten Masse zugänglich zu machen. Dabei kann man sich als Studierende*r auf verschiedene Arten beteiligen. Man kann einen eigenen Text verfassen oder im Lektorat, der Illustration, dem Layout und der Buchhaltung tätig sein. Das Schöne an der Mitarbeit am aware Magazin ist, dass man sich durch seinen Einsatz für ein grösseres Ganzes weiterentwickelt und am Ende ein gedrucktes Endprodukt in der Hand hält, welches Anderen Wissen vermittelt und vielleicht sogar helfen kann. Wenn auch du dich bei einem derartigen Projekt engagieren möchtest, kannst du dich jederzeit bei deiner ansässigen Studierendenorganisation melden. Es werden immer motivierte, kluge Köpfe gesucht. Dies gilt auch für das grösste studentische Psychologiemagazin im deutschsprachigen Raum, das aware.

Studierendenkongress: Wenn Studierende von anderen Studierenden profitieren können

Von hinten links: Cyril Hafen (Administration), Ari Kurki (Grafik / Website); vorne links Apiraam Arularakilan (Administration), Rachida Meier (Kommunikation) und Rafael Wespi (Finanzen / Aktuariat)

Besonders sichtbar wird studentisches Engagement wenn man einen Blick auf die ganz grossen Projekte, wie beispielsweise den StuCon, den nationalen interdisziplinären Studierendenkongress an der UZH wirft. Hinter diesem Projekt stehen fünf Studierende, die verschiedene Fächer studieren und für die Organisation des Studierendenkongresses einen beachtlichen Teil ihrer Zeit aufwenden.

Beim StuCon handelt es sich um einen Kongress, an dem Studierende von allen Hochschulen sowie Hochschultypen der Schweiz und deren Fachgebieten zusammenkommen, um ihre Bachelor-, Master-, Seminar- oder Projektarbeiten zu präsentieren und sich auf einer wissenschaftlichen Ebene auszutauschen. Der Kongress wird am 16. und 17. April im Hauptgebäude der Universität Zürich stattfinden und ist in erster Linie für Studierende gedacht, wobei jede*r herzlich willkommen ist. Das Ziel davon ist es, einen Austausch zwischen den verschiedenen Fachgebieten zu ermöglichen und somit die Wichtigkeit von anderen Sichtweisen, Methoden und Ansätzen aufzuzeigen. Ebenfalls wichtig ist in diesem Kontext der Austausch von Studierenden aller Landesteile und Hochschultypen, da zwar in der Regel Stereotype und Vorurteile vorliegen, diese jedoch kaum auf eigenen Erfahrungen basieren, geschweige denn einer Überprüfung unterzogen wurden. Dadurch soll eine Basis für die Wissensvermittlung von Studierenden an Studierende geschaffen werden, welche sich bestimmt einiges über ihr eigenes Fachgebiet zu sagen haben und darüber hinaus auch an anderen Fächern und den dazugehörigen Vorträgen interessiert sind.

Neben den studentischen Vorträgen werden auch Workshops durchgeführt, welche sich zum einen mit studentischen Alltagsthemen und zum anderen mit dem Thema der “Chancen(un)gleichheit im Hochschulwesen” auseinandersetzen. Zudem wird am Ende des ersten Kongresstags eine Podiumsdiskussion zum Thema Chancen(un)gleichheit stattfinden und am Abend des zweiten Tages der ganze Kongress mit einem unterhaltsamen Science Slam abgerundet. Sollte dies dein Interesse geweckt haben, kannst du dich gerne bis zum 30. Dezember 2020 auf der Studierendenkongress-Homepage für den Call for Papers bewerben um möglicherweise selber eine Arbeit zu präsentieren oder du abonnierst den Newsletter, damit du sofort informiert wirst, wenn der Ticketverkauf für die Besucher geöffnet wird.


Unsere Universitäten existieren für und durch die Studierenden – sie verbringen viele hunderte Stunden mit ihrem Studium und haben sich so organisiert, dass sie selbst einen wichtigen Teil zum erweiterten Angebot der Universitäten beitragen können. Zu lernen, sich gegenseitig zu motivieren, Ideen zu entwickeln und diese in eigenen Projekten zu realisieren, diese Fähigkeiten präsentieren die Studierenden täglich in der enormen breite von studentischem Engagement.