Eine einzigartige Geschäftsidee verwirklichen oder auch der eigene Chef oder die eigene Chefin sein. Dies sind nur zwei Gründe, welche selbstständige Unternehmer/-innen als Gründe für eine Unternehmensgründung angeben. Doch welche Ausbildung braucht man eigentlich, um selbstständig zu werden?

Jeff Bezos studierte Informatik und Elon Musk widmete sich dem BWL- und Physikstudium. Beide haben etwas gemeinsam: Sie sind erfolgreiche Grossunternehmer, jedoch haben beide verschiedene berufliche Hintergründe. Laut dem Bundesamt für Statistik sind in der Schweiz rund 8.1 Prozent der Bevölkerung selbstständig tätig. Würde man diese knapp zehn Prozent fragen, welche berufliche Grundbildung sie absolviert haben, würden wir wahrscheinlich noch unendlich viele diverse Berufsfelder und Fachrichtungen zu hören bekommen. 

Die Existenzgründung kann nicht direkt beigebracht werden. Es benötigt ein sogenanntes «entrepreneurial Mindset». Dennoch gibt es einige Grundlagen, welche man erlernen und beherrschen muss, um in die Rolle eines Entrepreneurs zu schlüpfen. Welches Geschäftsmodell eignet sich? Wo bekommt man Fördermittel und wie viel Eigenkapital benötigt eine Gründung? Mit genau solchen Fragen setzen sich Studien- und Lehrgänge auseinander, welche Wissen bezüglich Unternehmertum vermitteln. 

Doch welche Weiterbildungen eignen sich, um selbstständig zu werden? 

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL)

Welche Rechtsformen gibt es und wie erkennt man Marktlücken? Mit solchen Fragen setzt sich das Studium der Betriebswirtschaft und Betriebswirten/ Betriebswirtinnen auseinander. 

Bachelorstudium «wie funktioniert die Wirtschaft?»

Den Sprung in die Welt der Selbständigkeit starten viele mit dem Studium der Betriebswirtschaftslehre. Dieses Studienangebot eignet sich, um alle Abläufe und Zusammenhänge eines Unternehmens nachvollziehen und optimieren zu können. Zusätzlich vermittelt das Studium den Betriebswirten und Betriebswirtinnen branchenübergreifendes Wissen und geht den Fragen der Betriebsökonomie auf den Grund. Das Studium wird mit einem Bachelor of Science in Betriebsökonomie abgeschlossen und wird mit ungefähr 180 ECTS – auch bekannt als Credits – belohnt. 

Master in Entrepreneurship

Unternehmertum lernen und beibringen ist schwierig – fast eine Aufgabe der Unmöglichkeit. Nicht jedoch mit dem Masterstudiengang in Entrepreneurship und Management. Dieser Studiengang bringt den Auszubildenden bei, wie man realistische und kreative Geschäftsideen verwirklicht sowie erfolgreich umsetzt. Denn Unternehmertum benötigt Kreativität und einen sogenannten unternehmerischen Geist.

Weiterbildungen im Bereich der Wirtschaft

Doch nicht nur ein Studium ermöglicht dir ein Unternehmen erfolgreich zu gründen. Falls du noch ein wenig Praxiserfahrung sammeln wolltest und jetzt bereit bist, deine Geschäftsidee zu verwirklichen, eignen sich folgende Weiterbildungsoptionen.

CAS International Leader & Entrepreneur

Das Certificate of Advanced Studies in International Leader & Entrepreneur eignet sich ideal für einen Quereinstieg und bringt dich in Kürze an das Ziel. Speziell an dieser Fortbildung ist, dass du ein Sozialunternehmen auf einem globalen Wachstumsmarkt – beispielsweise Asien oder Afrika – unterstützt. Hier erhalten Lernende Einblick in die Gründung eines Start-ups im Ausland. Diese Weiterbildung der Betriebswirtschaftslehre wird mit 10-15 ECTS belohnt. 

Dipl. Entrepreneur NDS HF

Dieses Nachdiplomstudium der Betriebswirtschaftslehre spricht diejenigen an, welche einen Abschluss der Höheren Fachschule in der Tasche haben oder über langjährige Berufserfahrung verfügen. In diesem Lehrgang erlernen künftige Unternehmer, richtig und vor allem realistisch zu gründen. Das Nachdiplomstudium HF Entrepreneurship befähigt Betriebswirten und Betriebswirtinnen, Unternehmen aussichtsreich zu gründen und zu nachhaltigem Erfolg zu führen und vermittelt die dazu notwendigen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse. 

Ausbildung in Hospitality und Management

Jetzt denkst du dir wahrscheinlich: Was hat Hospitality mit Unternehmertum zu tun? – einiges! Neben den Wirtschaftsweiterbildungen bieten die Hotellerie und Gastronomie Möglichkeiten, um sich den Traum der Selbstständigkeit zu verwirklichen. 

Dipl. Hôtelière-Restauratrice/Hôtelier-Restaurateur HF

Ein solider Start in die Führungswelt: die Ausbildung Dipl. Hôtelière-Restauratrice/Hôtelier-Restaurateur HF. Die Absolventen und Absolventinnen dieser Weiterbildung sind wahre Multitalente, denn hier werden fundierte Hospitality Kenntnisse als auch solche der Wirtschaft vermittelt. Die Studierenden jonglieren zwischen Führung der Finanzen und stellen reibungslosen Abläufe in Betrieben sicher. Die Ausbildung wird sehr praxisorientiert vermittelt, bereits während dem Studium sammelst du berufliche Erfahrung und lernst, wie man der Kundschaft ein einzigartiges Kundenerlebnis schenkt. Diese Weiterbildung eignet sich, wenn du einen Betrieb gründen möchtest, denn hier werden Soft Skills und Management-Know-how vereint.

Bachelor of Science in International Hospitality Management

Auch dieser Studiengang der Hotellerie befasst sich mit den Punkten Soft Skills, der erfolgreichen Führung eines Hotellerie-Betriebes und der Wirtschaft. Der Bachelor in International Hospitality Management bietet Wahlfächer aus 20 branchenrelevanten Bereichen, in denen man sich die spezifischen Fachkenntnisse für seine Interessengebiete aneignen kann.  Die gesammelte Praxiserfahrung während der HF-Ausbildung zur/zum Dipl. Hôtelière-Restauratrice/Hôtelier-Restaurateur wird angerechnet und man kann den Bachelor in nur 3 zusätzlichen Semestern absolvieren.  

Die Ausbildung in Hospitality: Mehr als nur Zimmerservice

Wie bereits erwähnt vermittelt die Hospitality-Branche nicht nur exzellentes Hotellerie- und Gastronomie-Wissen, sondern viel mehr – besonders Fähigkeiten, die sich eignen, um zu gründen. Damit du dir ein akkurates Bild machen kannst, warum sich Absolvierende einer Hotellerie-Ausbildung in Wirtschaft als auch in der Hospitality bestens auskennen, zeigen wir dir ein Beispiel anhand der EHL Hotelfachschule Passugg (EHL SST).

Interkulturelles Lernen:

Interkulturelle Kompetenzen sind die Grundvoraussetzungen für jede zwischenmenschliche Interaktion und fördern das Verstehen und Nachvollziehen von Handlugen der Mitmenschen. Die EHL Hotelfachschule Passugg bietet aufgrund der durchmischten Klassen und den internationalen Studierenden eine ideale Lernatmosphäre, um diverse Kulturen besser kennenzulernen. 

Zwischenmenschliches Know-how:

Damit man erfolgreich ein Unternehmen führt, benötigt man Soft Skills. Bereits im zweiten Semester der Ausbildung zur/zum Hôtelière-Restauratrice/Hôtelier-Restaurateur HF wird dein zwischenmenschliches Können profiliert. 

Basis der Wirtschaft darf nicht fehlen:

Nichtsdestotrotz darf fundiertes Wirtschaftswissen nicht fehlen, um die Prozesse und Abläufe des Unternehmens zu verstehen und nachzuvollziehen. Deshalb legt die Hotelfachschule hohen Wert auf das Vereinen von Wirtschaft und Hotellerie.

Differenziertes Denken bei der Gründung:

Aufgrund des engen Kundenkontaktes während der Ausbildung fällt es dir leichter zu verstehen, wie Kunden denken und wie man erfolgreich deren Bedürfnisse ermittelt. Besonders wenn man selbstständig wird, steht man im engen Kontakt mit der Kundschaft und ohne vorher mal im Dienstleistungsbereich tätig gewesen zu sein, kann schnell überfordern. 

Praxisorientierte Ausbildung: 

Die Ausbildung ist sehr praxisorientiert und spricht besonders diejenigen an, die eher nach dem Motto «learning by doing» leben. Währen der Ausbildung bei der EHL SSTH tüftelst du an Case Studies zur Entwicklung von Geschäftsideen oder versuchst dich an realen Projekten. 

Wie du siehst, ist es möglich, dass man Wissen der Hospitality und Wirtschaft miteinander vereint, um in die Schuhe von Musk und Bezos zu schlüpfen. Überlege dir gut, welcher Lerntyp du bist und welche Interessen du verfolgst. Vielleicht wartet deine Karriere in der Hotellerie und Gastronomie bereits um die Ecke.

 

Die EHL Hotelfachschule Passugg (EHL SSTH) zählt seit über 50 Jahren zu den führenden
Hotel- und Hospitality-Management-Fachschulen. In einem kürzlich renovierten, aus dem 19. Jahrhundert stammenden Kurhotel in Chur-Passugg, Graubünden, bietet sie Schweizer sowie internationalen Studierenden aus 30 Ländern eidgenössisch anerkannte Diplome auf Berufs- sowie Hochschulniveau an.

Bilder: EHL Passugg und Unsplash