Wenn uns etwas das ganze Leben lang begleitet, dann ist es die Kritik. Der Umgang mit ihr ist nicht immer einfach, besonders wenn wir die Kritik nicht verstehen oder nachvollziehen können. Die folgenden Tipps sollen dir dabei helfen, mit Kritik umzugehen.
  1. Was ist Kritik überhaupt?

Kritik ist gemäss Wikipedia eine «Beurteilung eines Gegenstandes oder einer Handlung anhand von Massstäben» und kann auch Beanstandung, Bemängelung oder Begutachtung genannt werden. Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Kritik:

Konstruktive Kritik: Sie bezieht sich auf deine Leistung, deine Arbeit und deinen Einsatz. Ihre Absichten sind lediglich, dich auf Fehler oder Fehlverhalten hinzuweisen damit du dich verbessern kannst. Konstruktive Kritik ermutigt dich zur Weiterentwicklung.

Destruktive Kritik: Hier ist nicht deine Leistung im Vordergrund, sondern deine Persönlichkeit. Sie wird oft genutzt, um jemanden grundsätzlich schlecht zu machen. Destruktive Kritik hemmt deshalb dein Selbstvertrauen und deine Motivation.

  1. Wie soll ich die Kritik umsetzen?

Das sagt dir die Person, die deine Arbeit kritisiert hat. Du musst wissen, wie das Ergebnis am Ende aussehen soll. Frag die Person nach ein paar Tipps, damit du deine Aufgabe bestmöglich umsetzen kannst. Das zeigt nicht nur Interesse, sondern vermittelt der Person auch, dass du die Kritik ernst nimmst und an dir arbeiten möchtest.

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  1. Ist Kritik automatisch negativ?

Nein, ausser es handelt sich um destruktive Kritik. Konstruktive Kritik kommt nur dann zum Einsatz, wenn bei deiner Arbeit Verbesserungen nötig sind. Das bedeutet nicht, dass deine Arbeit schlecht ist. Es bedeutet nur, dass du dich mit der Hilfe von der Kritik steigern kannst. Dein Vorgesetzter möchte deine Stärken ausbauen, weil er Potenzial in dir sieht!

  1. Ist man mit mir unzufrieden, wenn ich oft kritisiert werde?

Eine grosse Hilfe sind Gespräche mit Vorgesetzten, in welchen du dich nach deinen Fortschritten erkundigen kannst und wertvolles Feedback erhältst. Man kann auch sehr zufrieden mit dir sein, obwohl man dich kritisiert. Es geht am Ende nämlich nicht um die Anzahl Kritikpunkte, sondern um das Umsetzen der Kritikpunkte. Für die Vorgesetzten sind die Ergebnisse wichtig und nicht die Tatsache, wie oft du Hilfe benötigt hast.

  1. Muss ich jede Kritik akzeptieren?

Nein, du musst eigentlich gar keine Kritik akzeptieren. Aber du musst dir auch bewusst sein, dass sich das auf deine Zukunft und deine Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen auswirkt. Menschen, die ständig Kritik ablehnen wirken nicht gerade teamfähig, offen und professionell. Eine gute Zusammenarbeit ist somit fast unmöglich, weil die Vorgesetzte davon ausgehen muss, dass du ihre Anforderungen nicht erfüllen möchtest – weil du ihre Kritik nicht annehmen willst. Es kann aber niemals schaden, Tipps und Hinweise von anderen anzunehmen und auszuprobieren!

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  1. Wie reagiere ich am besten, wenn meine Arbeit kritisiert wird?

Mach dir Notizen und schreibe alle Punkte auf, die du verbessern musst. Zeig der vorgesetzten Person deine Arbeit noch während dem Änderungsprozess, um dich zu vergewissern, dass du alles verstanden hast und richtig umsetzt. Das gibt dir Sicherheit und du hast auch nicht mehr das Gefühl, dass deine Arbeit schlecht ist – im Gegenteil. Du bist dankbar für die Kritik, weil du mit ihr ein besseres Ergebnis erzielen konntest!

  1. Was kann ich tun, damit ich nicht anfange an mir selbst zu zweifeln?

Deine Einstellung und deine Selbsteinschätzung sind die Schlagworte hier. Wichtig ist, dass du die Kritik als Chance siehst, um Neues zu lernen und dich weiterzuentwickeln. Wenn du Kritik per se als negativ bewertest, wird dein Selbstbewusstsein bei jedem Kritikpunkt geschwächt. Damit du nicht grundlegend an dir selbst zweifelst, ist es ausserdem wichtig, deine Stärken und Schwächen zu kennen und an deine Fähigkeiten zu glauben.

Ob Kritik negativ oder positiv ist, entscheidest also nur du selbst – abhängig von deiner eigenen Wahrnehmung. Sobald du konstruktive Kritik als Motivation betrachtest, wird dir das Akzeptieren viel einfacher fallen. Sie bringt dich an deine Grenzen und in neue Situationen, damit du wachsen kannst. Solltest du sie als negativ empfinden, könnte es auch daran liegen, dass du nicht an deine Fähigkeiten glaubst und ein Versagen erwartest. Diese Denkweise hat aber nicht mit der Kritik zu tun, sondern mit deiner Einstellung. Kritik zeigt dir nur dein Potenzial auf, welches du noch nicht komplett ausgeschöpft hast. Was du daraus machst, ist deine Entscheidung.