Immer wieder hört man Begriffe wie „Ausbildung“, „Weiterbildung“ oder „Fortbildung“. Doch was bedeuten diese? Dieser Artikel soll dir aufzeigen, was einen klassischen Ausbildungsplatz von einer Berufsbildung unterscheidet. 

Wer nach dem Gymi, der Mittelschule oder Sekundarschule eine Lehre beginnt, begibt sich in eine Erstausbildung. Dieses Modell ist in der Schweiz sehr erfolgreich – fast nirgendwo sonst sind Lehrberufe und höhere Berufsbildung so gefragt wie hierzulande. 

In der Berufsausbildung bzw. der Lehre arbeiten die Auszubildenden in einem Betrieb – dies kann ein grösseres Unternehmen wie beispielsweise eine Bank oder eine Supermarktkette, aber auch ein KMU (Klein-und Mittelunternehmen) sein. Während der Ausbildung lernen die Jugendlichen u.a. Sprachen sowie Allgemeinbildung und haben in der Berufsschule berufsbezogene Fächer, die sie meistens an einem Tag pro Woche besuchen. Die meisten Lehren schliessen mit einem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) ab. 

Duales System 

Dank dieses dualen Modells profitieren die Auszubildenden von verschiedenen Lernmethoden. Sie erarbeiten sich auf diese Weise sowohl praktisches als auch theoretisches Fachwissen. Diese Lernmethodik hat sich seit Langem bewährt. Typische Berufslehren wären zum Beispiel Fachfrau Gesundheit/Fachmann Gesundheit oder auch Kleinkinderzieher/Kleinkinderzieherin. Die Absolvierung einer Lehre wird mit einem EFZ (Eidgenössisches Fachzeugnis) belohnt sprich: Nach drei oder vier Jahren erreichen sie die Basisqualifikationen für ihren Beruf und erhalten nach bestandener LAP (Lehrabschlussprüfung) ein EFZ. Nach Vollendung der Ausbildung, oder auch während, ist es ausserdem möglich, an der Berufsmittelschule eine Berufsmatura zu absolvieren. Damit hat man nach der Ausbildung die Option, an einer Universität oder Fachhochschule zu studieren und hat somit bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. 

Weiterbildungsmöglichkeiten in der Schweiz

Wenn man eine Weiterbildung absolviert, hat man meistens schon eine Erstausbildung abgeschlossen, steht schon im Berufsleben und plant eventuell weitere Bildungsmassnahmen. Das Ziel einer Weiterbildung ist es, eine Spezialisierung in einem bestimmten Fachbereich zu erlangen und die beruflichen Kenntnisse zu erweitern. In der Schweiz gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, verschiedene Diplome oder Fachausweise, die man machen kann. Ausserdem gibt es für fast jeden Beruf diverse Kurse oder Seminare, die als Weiterbildungsmassnahme dienen können. Eine Übersicht der verschiedenen Weiterbildungsmassnahmen findest du hier.

Weiterbildungen der Tertiärstufe

Eine breite Palette an Lehrgängen bietet die Tertiärstufe. Diese Wird unter der Ausbildungsstufe und der höheren Berufsbildung unterschieden. Zu der Ausbildungsstufe gehört ein Studium an einer Universität, Fachhochschule oder Pädagogischen Hochschule an. In der Regel benötigt man für die Zulassung zu den genannten Institutionen einen gymnasialen Maturitätsausweis oder ein eidgenössisches Berufsmaturitätszeugnis. Oftmals werden für gewisse Studiengänge und Ausbildungen auch Aufnahmeprüfungen verlangt. Jedoch variieren die Zulassungsbedingungen je nach Hochschule oder Universität. 

Bei der höheren Berufsbildung hingegen haben unter anderem diejenigen, die eine Veränderung im Berufsalltag anstreben die Chance auf eine Umschulung, da sich die Türen zu etlichen interessanten Berufsfeldern öffnen. Zu der höheren Berufsbildung gehören die Berufsprüfung, die mit einem eidg. Fachausweis abgeschlossen wird, die höhere Fachprüfung, die mit einem eidg. Diplom abgeschlossen wird und die höhere Fachschule. Durch die höhere Berufsbildung kannst du deine beruflichen Fähigkeiten ausbauen und du erlangst eine erste Spezialisierung in deinem Berufsfeld.

Für die Zulassung zur höheren Berufsbildung wird in der Regel eine Berufsausbildung mit eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie Berufserfahrung vorausgesetzt. 

Weiterbildung an Hochschulen

Eine weitere Bildungsmassnahme für Wissensdurstige sind die Weiterbildungen an Hochschulen. Das sogenannte Nachdiplomsstudium wird von höheren Fachschulen (HF) angeboten und ist vor allem für diejenigen geeignet, welche eine Kaderposition anstreben oder sich in einem Fachgebiet vertiefen möchten. Somit zählen diese Ausbildungstypen zur Erwachsenenbildung, da man meistens einiges an Arbeitserfahrung mitbringen sollte oder fundierte Fachkenntnisse. Eine Ausbildungsmöglichkeit hier wäre beispielsweise das CAS (Certificate of Advanced Studies) oder das MAS (Master of Advanced Studies). Die Zulassungsbedingung für eine solche Ausbildung ist meistens ein Abschluss der Tertiärstufe, jedoch gelten ebenfalls hier verschiedene Kriterien für den Antritt einer solchen Ausbildung. 

Tertiärstufenabschluss oder an die Hochschule?

Ob man sich nun für eine Erwachsenenbildung entscheidet oder für einen Lehrgang der Tertiärstufe hängt von verschiedenen Faktoren als auch von der individuellen Situation ab. Einerseits sollte man finanzielle Aspekte in Betracht ziehen, da nicht jeder Ausbildungsweg subventioniert wird. Dementsprechend sind die Weiterbildungskosten bei manchen Ausbildungen kostspieliger als andere. Anderseits kann die Ausbildungsdauer, der persönliche Lerntyp (Praktisch vs. Theoretisch) eine grosse Rolle spielen. 

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