Mit unserem Kaufverhalten beeinflussen wir als Konsumenten, ob und wie nachhaltig unsere Einkäufe sind. Wenn man bedenkt, wie viele Lebensmittel, Reinigungsmittel und Pflegeprodukte jeder Einzelne Jahr für Jahr (auch neben seinem Studium) verbraucht, wird klar, dass es tatsächlich einen grossen Unterschied macht, bewusster einzukaufen. Damit tun wir nicht nur der Umwelt, sondern auch uns selbst etwas Gutes, denn viele Inhaltsstoffe sind alles andere als gesund…

Im Studium denken wir häufig an unsere Zukunft – unsere nächsten Klausuren, das nächste Semester oder Praktikum und insbesondere unsere beruflichen Ziele. Doch auch die Zukunft unseres Planeten betrifft uns, und eines Tages unsere Kinder. Wir alle sind als Teil dieser Welt in der Verantwortung und können etwas bewirken, indem zu einer nachhaltigeren Lebensweise gewechselt wird. Es ist eine einfache Rechnung: Je mehr wir etwa regionale Produkte ohne viel Verpackungsmüll kaufen, desto geringer wird die Nachfrage nach umweltschädlicheren, weiter transportierten und dadurch oft umständlich in Plastik verpackten Waren.

Auf die inneren Werte kommt’s an

Als Verbraucher sollten wir besonders auf die Inhaltsstoffe unserer Einkäufe achten: Palmöl, für das Wälder grossflächig gerodet werden und das im Verdacht steht, nach Hitzeeinwirkung sogar krebserregend zu sein, Silikone, die sehr schlecht abbaubar sind und ins Grundwasser gelangen können, oder aus Erdöl hergestellte Acrylate zum Beispiel, wie sie häufig in Pflegeprodukten vorkommen. Konservierungsstoffe töten Kleinstlebewesen ab, und dies oft nach Gebrauch noch. Und wie umweltschädlich Mikroplastik ist, hört man ja immer wieder in Medien: Es wird gerne in Kosmetikprodukten verwendet und befindet sich inzwischen nicht nur in allen Meeren und der Luft, sondern ist sogar im menschlichen Körper nachweisbar. Sehr bedenklich! Wer sich genauer informiert, wird schnell merken, wie lang die Liste an ökologisch bedenklichen Stoffen in vielen alltäglichen Produkten leider ist. Auch beliebte Duftstoffe in Cremes oder Waschmitteln sind kaum abbaubar und lösen sogar Unverträglichkeiten aus.

Wessen Körper also empfindlich auf vieles reagiert, der sollte umso genauer auf die Produkte achten, die er oder sie im Alltag verwendet. In der Apotheke oder im Bioladen finden sich gute Alternativen für jeden.
Da die meisten Studierenden auf ihre Ausgaben achten müssen, kann es sinnvoll sein, einige Pflege- oder Reinigungsmittel einfach selbst herzustellen – denn günstiger geht es kaum!

Selbstgemacht ist doch am besten

Es gibt kaum ein Körperpflegeprodukt oder Haushaltsmittel, welches nicht selbst gemacht werden kann. Früher haben die Menschen schliesslich auch ihre Wohnungen sauber bekommen und sich um ihr Äusseres gekümmert! Es gibt von Gesichtscremes- und Peelings, bis hin zum ökologischen Waschmaschinen-Kalklöser, Pool-Pflegemittel, Trockenshampoo oder Duschgel zahllose Anleitungen im Internet, sowie auf nachhaltigleben.ch, smarticular.net oder utopia.de.

Im Folgenden findet ihr zwei simple Anleitungen zur Herstellung von einem Allzweckreiniger und einem Flüssig-Shampoo, die ihr mal testen könnt! Vielleicht ist das ja etwas für euch?

Ökologischer Allzweckreiniger (gefunden auf smarticular.net)

Benötigte Zutaten:

  • Weisser Haushaltsessig (für viele selbstgemachte Produkte nötig und eine sinnvolle Anschaffung)
  • einige Zitrus-Schalen von Zitronen, Orangen oder Grapefruits, ganz nach Belieben
  • ein Glasgefäss, zum Beispiel ein grosses Einmachglas (aus Plastikgefässen können sich schädliche Bestandteile lösen, darauf sollte beim Ansetzen verzichtet werden)

Anleitung:

  1. Zitrus-Schalen grosszügig in das Gefäss füllen
  2. Gefäss mit Essig auffüllen, bis alle Schalen von der Flüssigeit bedeckt sind
  3. Das Ganze für 2-3 Wochen stehen lassen
  4. Immer Essig nachfüllen, wenn nötig (die Schalen saugen die Flüssigkeit auf und das Nachfüllen beugt ausserdem eventueller Schimmelbildung vor)

Der Reiniger ist fertig, wenn sich die Flüssigkeit dunkler färbt und stark nach Zitrus duftet. Der Haushaltsreiniger kann unverdünnt angewendet werden und besitzt kalklösende Eigenschaften.

Zur Verwendung kann der Reiniger durch ein Sieb in Sprühflaschen (nun auch ruhig aus Plastik, zum Beispiel in die leere, gesäuberte Flasche eines alten Reinigungsmittels) abgefüllt werden. Für glatte Oberflächen kann man auch ein wenig Seife oder Spülmittel hinzufügen, um bessere Haftung beim Reinigen zu erzielen.

Mit etwas Geduld könnt ihr so ganz einfach euren eigenen, nachhaltigen Allzweckreiniger herstellen, der auch noch günstiger ist, als der aus dem Supermarkt!

Shampoo für jeden Haartyp

Benötigte Zutaten:

  • 15 g Kernseife (in feine Stücke gerieben)
  • 250 ml angenehm warmes, stilles Trinkwasser aus der Flasche (im Leitungswasser ist zu viel Kalk enthalten)
  • ätherisches Lavendelöl (andere Düfte gehen auch, aber dieses Rezept ist auf die ausgleichende Wirkung der Lavendelblüten ausgelegt und ein anderer Duft würde hier stören)
  • 20-30 g getrocknete Lavendelblüten
  • 100 ml Leitungswasser (hier ist der Kalkgehalt nicht so wichtig. Wer mag, kann aber auch wieder stilles Trinkwasser aus der Flasche verwenden)

Anleitung:

  1. Seifenlauge herstellen: hierfür die geriebene Kernseife in warmem Wasser auflösen und vorsichtig umrühren, bis alles eine einheitliche Lauge geworden ist.
  2. Das Leitungswasser kochen und in einem Topf die Lavendelblüten damit übergiessen.
  3. Die Blüten circa 2 Stunden in dem Wasser ziehen lassen
  4. Ein paar Tropfen Lavendelöl in die Seifenlauge mischen (3-4 Tropfen genügen mir schon)
  5. Den Sud der Lavendelblüten mit einem Sieb abgiessen und zur Seifenlauge hinzufügen
  6. Vorsichtig umrühren und in ein Gefäss eurer Wahl füllen

Am besten lagert man das fertige Produkt im Kühlschrank.
Ein duftendes Shampoo, das man nach Belieben und Anspruch des eigenen Haares abwandeln kann, für trockene Haare kann man statt Lavendelblüten zum Beispiel etwas Kokosmilch zu der Seifenlauge hinzufügen oder Kamillensud für blondes Haar und ein ätherisches Öl nach eigenem Belieben verwenden.

Wer bisher nur Fertig-Shampoo benutzt hat, muss sich wahrscheinlich erst ein wenig umgewöhnen, da sich die Kopfhaut an viele Inhaltsstoffe der industriell gefertigten Produkte gewöhnt hat. Habt also etwas Geduld mit der Wirkung eures selbstgemachten Shampoos und probiert nach und nach aus, welche Mischung und welcher Duft euch am besten gefällt.

Worauf wartet ihr noch?!

Wie ihr seht, ist es wirklich nicht kompliziert, Produkte für den alltäglichen Gebrauch zu Hause selbst herzustellen. Bestimmt findet ihr das ein oder andere Rezept, das euch überzeugen kann. Man muss einfach selbst testen, was für einen funktioniert und was nicht. Traut euch ruhig! Es spart in vielen Fällen Geld, was für Studierende auch ein grosser Vorteil ist, und kostet dafür nur etwas Zeit – die Umwelt und auch eure Gesundheit wird es euch danken!

Quelle Fotos: unsplash