Aus Amerika, wo der Jobmarkt weitaus härter umkämpft ist als hierzulande, stammt folgender Spruch: Kleide dich nicht für den Job, den du hast, sondern für den, den du willst. Auch, wenn sich die Business-Dresscodes in den letzten Jahren merklich gelockert haben, gilt ein branchenadäquates, gepflegtes Auftreten immer noch als beste persönliche Visitenkarte.
Erfolgsfaktor professionelle Aussenwirkung
Vor allem, wenn es um den ersten Eindruck geht wie beispielsweise im Vorstellungsgespräch. Hier gilt es nicht nur darum, sich im Gespräch richtig zu präsentieren – zu einer gelungenen Präsentation gehört auch die angemessene Aussenwirkung. Studien konnten mittlerweile zeigen, dass von der äusseren Erscheinung auf die fachliche Kompetenz geschlossen wird. Weshalb also diesen Punkt vergeben und einem anderen, nicht so gut zur offenen Stelle passenden Bewerber den Kampf um den Job gewinnen lassen, nur, weil man sich keine Mühe gegeben hat, sich herzurichten? Zwar herrscht auch in der Schweiz (insbesondere in der Ostschweiz) mittlerweile ein Bewerbermarkt, in welchem Arbeitgeber mit attraktiven Arbeitsbedingungen um die Arbeitnehmer buhlen, beispielsweise mit kostenlosen Kursen zu Themen wie Führung und Leadership. Schuld ist der Fachkräftemangel, der einer anderen Studie zufolge hierzulande jedes vierte kleine und mittelständische Unternehmen betrifft.
Geheimwaffe Business-Blazer
Je höher man aber auf der Karriereleiter klettert bzw. klettern will, desto dünner wird die Luft. Exquisite Positionen sind, Fachkräftemangel hin wie her, nach wie vor heiss umkämpft. Dies betrifft je nach Branche durchaus auch schon Einstiegspositionen. Stil und Eleganz kann hier durchaus auch erstaunlich preiswert gelingen, denn diese Eigenschaften sind nicht an Geld geknöpft. Mit einem Businessblazer, ob klassisch oder modern, ist man auf alle Eventualitäten vorbereitet. Auch, wenn er nicht zur alltäglichen Garderobe gehört – er sollte spätestens im Büro immer griffbereit sein. Steht eine Besprechung mit dem Vorgesetzten an, wertet er blitzschnell jedes lässige Alltagsoutfit zum smarten Business-Outfit auf, dem man mehr Kompetenz unterstellt als der Kollegin mit dem kuscheligen Cardigan. Auch für unangekündigte Kundenbesuche und dergleichen ist ein Notfall-Blazer immer das richtige Kleidungsstück. Aus der einfachen Hose macht er schnell einen seriösen Hosenanzug, aus dem Sommerkleid ein raffiniertes Etui-Kleid.
Stil kann man nicht kaufen – mit gekonnter Zurückhaltung aber demonstrieren
Zudem passt sich der zeitlose Blazer jedem persönlichen Stil an und wirkt bei keinem Outfit wie ein Fremdkörper. Gemeinsam ist allen Styles, dass er sie im Handumdrehen aufwertet, womit man sich selbst vor einem beruflichen Nachteil bewahren kann. Persönlicher Stil wird in der Business-Garderobe am ehesten mit Accessoires ausgedrückt. Insbesondere Frauen sollten beherzigen, nie mehr als vier bis fünf Schmuckstücke zu tragen, wobei ein Paar Ohrringe schon als zwei Teile zählt und die Uhr (auch in Zeiten des Mobiltelefons empfehlenswert, da sie Tugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und gutes Zeitmanagement signalisiert) als drittes. Bleiben noch ein bis zwei Ringe (nie mehr als jeweils einer an einer Hand) oder ein Ring und ein dezentes, niemals klirrendes Armband. Je feingliedriger der Schmuck, desto besser. Auch sollte Edelmetallen der Vorzug vor Modeschmuck gegeben werden. Lediglich auf den liebgewonnenen Verlobungsring muss während der Arbeit nicht verzichtet werden – auch dann nicht, wenn er ein bisschen auffälliger ist.
Umso mehr Zurückhaltung ist beim restlichen Outfit angesagt, denn ein Stück glänzt am schönsten, wenn ihm alle anderen einen dezenten Rahmen bilden. Die Zurückhaltung gilt übrigens auch für Düfte: schwere, gar orientalische Nuancen haben im Arbeitsalltag nichts verloren.