Das „Burnout-Syndrom“ dürfte bereits allen bekannt sein. Was viele nicht kennen, ist das Gegenstück, das Phänomen des Boreout-Syndroms. Unterforderung und Langeweile am Arbeitsplatz ist nämlich ebenso längst keine Seltenheit mehr.

Bei einem Burnout fühlen sich Arbeitskräfte ausgebrannt und stark überfordert. Diese Überforderung führt nicht selten zu gesundheitlichen Einschränkungen wie Dauermüdigkeit, Depressionen oder Angsterkrankungen. Doch auch die Kehrseite hat ihre Konsequenzen und negativen Auswirkungen auf unsere Lebensqualität.

Boreout – was ist das?

Die Definition von einem Boreout-Syndrom ist wörtlich übersetzt das „Ausgelangweilt-Sein“ und betrifft inzwischen mehr Mitarbeitende, als man vermuten mag. Betroffene Arbeitnehmer:innen fühlen sich in ihrem Job stark unterfordert und gelangweilt – was für viele Kritiker:innen nicht als ernstzunehmende Erkrankung angesehen wird.

Man kann sich natürlich darüber streiten, ob die Symptome eines Burnouts gravierender sind, als die eines Boreouts. Trotzdem zeigt sich, dass auch die Unterforderung unsere Gesundheit negativ beeinflussen kann. Die Antriebslosigkeit und das Gefühl, sich im Leerlauf zu befinden, bleibt nämlich nicht am Arbeitsplatz, sondern überträgt sich auch auf den Alltag der Betroffenen. Im Folgenden findest du erste Anzeichen dafür, dass du dich in deiner Arbeit unterfordert fühlst:

  • Lust- und Motivationslosigkeit
  • Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Stress und Gereiztheit
  • Tinnitus
  • Kopfschmerzen
  • Depressionen
  • Infektionsanfälligkeit

In anderen Fällen kann es auch vorkommen, dass innerhalb des Unternehmens die Sinnhaftigkeit für Arbeitskräfte fehlt. Wenn man als Mitarbeiter:in nicht wirklich hinter dem Konzept des Unternehmens steht, führt das bei vielen ebenfalls zur Antriebslosigkeit. Viele von uns benötigen einen Sinn, den sie verfolgen, um wirklich produktiv sein zu können. In der Regel sind Arbeitskräfte in Berufsfeldern, in welchen man anderen etwas zurück gibt oder Hilfe leisten kann, zufriedener.

Auswege aus dem Boreout

Der Jobwechsel muss in diesem Fall nicht zwingend sein. Erst sollte man sich überlegen, ob man die Möglichkeit hat, seine Aufgaben am Arbeitsplatz zu wandeln oder zu erweitern. Hierbei ist ein guter HR-Bereich essenziell – sprich mit deinem:r Vorgesetzten und diskutiert mögliche Veränderungen im Aufgabenfeld. In vielen Fällen sind Arbeitgeber:innen positiv überrascht, wenn Arbeitskräfte von sich aus nach einem umfangreicheren Aufgabenfeld fragen.

Eine weitere Baustelle könnte sich nicht am Arbeitsplatz selbst befinden, sondern in der Freizeit. Bist du genügend ausgelastet und investierst deine Energie in deinem Privatleben sinnvoll? Oft können mehr sportliche Aktivitäten oder auch soziale Engagements mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit bewirken. Stichwort Work-Life-Balance!

Die nächste Möglichkeit, und wahrscheinlich auch die effektivste, besteht darin, dich in deinem Berufsfeld weiterzubilden. Wir sollten nicht zu lange auf der gleichen Stelle stehen. Lifelong Learning gibt uns neue Kraft, Motivation und einen höheren Selbstwert. In so gut wie allen beruflichen Bereichen können sich Arbeitskräfte weiterbilden. Egal, ob über einen längeren Zeitraum in einer grossen Gruppe mit vielen neuen Kontakten – oder nur kurz und kompakt, vielleicht von Zuhause aus. Auf eduwo kannst du dich erstmal inspirieren lassen und dich über die Möglichkeiten informieren, speziell auf dich und deinen Karriere-Weg angepasst. Manchmal ist es allerdings auch an der Zeit, seine Komfortzone zu verlassen und ins kalte Wasser zu springen: Informiere dich hier, wenn du eine berufliche Neuorientierung in Erwägung ziehst!

Last but not least: In einigen Fällen kommt man wohl nicht umhin, den Arbeitsplatz zu wechseln. Um sich im Job vollkommen wohl zu fühlen, müssen einige Faktoren stimmen: Umfeld, Kolleg:innen, Vorgesetzte, Verantwortung und Aufgabenbereich. Man sollte nicht zu lange in einem Job verharren, der einen nicht ausfüllt oder gar unglücklich macht. Dieser Wechsel muss natürlich nicht von heute auf morgen passieren – es lohnt sich jedoch, die Augen nach einer neuen Stelle offen zu halten!