Mediamatiker/-innen mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) haben in der Schweiz ein breites Spektrum an Tätigkeiten, die von Informatik / ICT über Gestaltung bis hin zu Kommunikation und Marketing reichen. Die berufliche Grundbildung bietet eine solide Basis, doch wer in diesem dynamischen Feld aufsteigen und sich spezialisieren möchte, sollte über verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten nachdenken. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die vielfältigen Optionen für Mediamatiker/-innen, um ihre Karrierechancen zu verbessern und sich beruflich weiterzuentwickeln.

 

Berufsbildung und Qualifikationsverfahren

Die Ausbildung zur Mediamatikerin oder zum Mediamatiker erfolgt im Rahmen der beruflichen Grundbildung. Diese umfasst eine Basisausbildung, die sich über vier Lehrjahre erstreckt. Während dieser Zeit absolvieren die Lernenden überbetriebliche Kurse (ÜK) und durchlaufen ein Qualifikationsverfahren, das sowohl praktische als auch theoretische Prüfungen umfasst.

Berufsprüfung und Höhere Fachprüfung

Nach der Ausbildung als Mediamatiker/-in EFZ (im Lehrbetrieb) und einigen Jahren Berufserfahrung können Berufsleute eine Berufsprüfung (BP) bzw. der eidg. Fachausweis absolvieren. Diese führt zum eidgenössischen Fachausweis und ermöglicht eine erste fachliche Vertiefung und Spezialisierung. Eine mögliche Spezialisierung ist die Berufsprüfung zum/zur Web Project Manager/-in oder Social Media Manager/-in. Die Höhere Fachprüfung (HFP) bzw. das eidg. Diplom baut auf der Berufsprüfung auf und schließt mit einem eidgenössischen Diplom ab. Diese Weiterbildung qualifiziert Berufsleute als Expertinnen und Experten in ihrem Berufsfeld und bereitet auf Führungspositionen vor.

Höhere Fachschule (HF) und Fachhochschule (FH)

Eine weitere Möglichkeit ist der Besuch einer Höheren Fachschule (HF), die praxisorientierte Bildungsgänge anbietet. Besonders relevant für Mediamatiker/-innen sind die Studiengänge in Medieningenieurwesen HF oder Wirtschaftsinformatik HF. Diese Bildungswege fördern arbeitsmarktorientierte Fach- und Führungskompetenzen und können berufsbegleitend absolviert werden. Für diejenigen, die noch weiter in die Tiefe gehen möchten und eine Berufsmatura haben, bietet sich ein Studium an einer Fachhochschule (FH) an. Hier können Mediamatiker/-innen mit einer Berufsmaturität und einem EFZ Studiengänge wie Medieningenieurwesen FH oder Wirtschaftsinformatik FH absolvieren. Der Abschluss eines Bachelor of Science bietet zudem die Möglichkeit, einen Master of Science anzuschließen.

Kurse und Zertifikate

Neben den umfangreicheren Bildungswegen gibt es auch kürzere Kurse und Zertifikate, die von Fachschulen, Berufsfachschulen und Berufsverbänden angeboten werden. Diese Kurse dauern meist nur wenige Tage bis Wochen und konzentrieren sich auf spezifische Themen wie Kommunikation, Design, Informatik oder neue Medien. Solche Kurse sind ideal, um spezifische Fähigkeiten zu vertiefen oder auf den neuesten Stand zu bringen. Institutionen wie Wibilea in Schaffhausen bieten speziell auf Mediamatiker/-innen zugeschnittene Weiterbildungen an.

ÜK und überbetriebliche Kurse

Überbetriebliche Kurse (ÜK) sind ein wesentlicher Bestandteil der beruflichen Grundbildung und tragen zur praktischen Vertiefung der erlernten Fähigkeiten bei. Auch nach der Lehre bieten viele Institutionen solche Kurse an, um die Kenntnisse in bestimmten Bereichen zu erweitern und zu aktualisieren. Dies ist besonders wichtig in einem sich schnell verändernden Berufsfeld wie der Mediamatik.

Praxisbeispiele und Vertiefungsmöglichkeiten

Mediamatiker/-innen produzieren und gestalten verschiedene Medieninhalte, darunter Printprodukte und Webauftritte. Durch Weiterbildungen können sie ihre Fähigkeiten in diesen Bereichen erweitern und vertiefen. Beispielsweise könnten sie einen Kurs zur professionellen Gestaltung von Printprodukten oder zur Entwicklung und Pflege von Webauftritten besuchen.

 

Fazit

Die Weiterbildungsmöglichkeiten für Mediamatiker/-innen sind vielfältig und bieten zahlreiche Wege, um die eigenen Fähigkeiten und Karrierechancen zu verbessern. Von Berufsprüfungen und höheren Fachprüfungen über Studiengänge an höheren Fachschulen und Fachhochschulen bis hin zu spezifischen Kursen und überbetrieblichen Kursen – es gibt für jede Karrierephase und jedes Interesse passende Angebote. Durch die gezielte Auswahl und Absolvierung dieser Weiterbildungen können Mediamatiker/-innen ihre beruflichen Ziele erreichen und sich in einem dynamischen und spannenden Berufsfeld erfolgreich positionieren. Das SAE Institute bietet zudem spannende Kurse an. Weitere Informationen und Beratung zu den verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Plattformen wie berufsberatung.ch oder sdbb.ch. Auch lohnt es sich, die Angebote der lokalen Berufsfachschulen und Fachhochschulen zu prüfen und gegebenenfalls Informationsveranstaltungen zu besuchen.