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So finanzierst du deine Aus- und Weiterbildung

Wertvolle Tipps fürs Studium

Eine Aus- oder Weiterbildung bedeutet häufig mehr Lohn, bessere Karrierechancen und eine höhere Lebenszufriedenheit. Doch ein Bildungsprojekt ist nicht gratis.

Folgende Schritte helfen dir bei der Finanzierung deiner Aus- und Weiterbildung:

Plane realistisch mit einem Budget

Beantrage Stipendien oder Bildungsdarlehen

Finde einen Nebenjob oder erhöhe dein Arbeitspensum

Bildungsfinanzierung kurz erklärt

01

Grundausbildung

Da die Grundausbildung als deine erste berufsqualifizierende Ausbildung eingestuft wird, handelt es sich dabei zumeist um eine Lehre oder ein Bachelor-Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschule. Die erste Ausbildung muss laut Artikel 277 im ZGB zwingend von deinen Eltern oder Erziehungsberechtigten unterstützt werden.

Laut dem Bundesamt für Statistik braucht ein Studierender durchschnittlich 1960 Franken im Monat. Wohnt man noch Zuhause muss man durchschnittlich mit weniger, 1380 Franken, rechnen. Ist man schon ausgezogen schlägt sich das in 2300 Franken pro Monat nieder.
Insgesamt kostet ein Studium zwischen 20'000 - 30'000 Franken pro Jahr. Verschieden Tabellen geben hierzu einen Überblick.

02

Weiterbildung

Eine Weiterbildung ist eine zweite oder weitere Ausbildung nach deinem ersten Studium oder deiner Lehre. Dabei kann es sich um einen Studiengang an einer höheren Fachschule, einem weiterführenden Master, die Berufsprüfung oder höhere Fachprüfung handeln. Oder es ist eine andere Weiterbildung, beispielsweise im Ausland oder an einer privaten Hochschule.
Ebenfalls unter Weiterbildungen gehören Diplome und Zertifikate wie das CAS, das DAS, der MAS, der MBA und der EMBA.
Insgesamt kostet ein Studium zwischen 20'000 - 30'000 Franken pro Jahr. Bei Weiterbildungen oder Studiengängen an privaten Hochschulen muss diese Zahl aber klar nach oben korrigiert werden. So kann eine international anerkannte Weiterbildung über 100'000 Franken kosten.
Bei manchen Arten von Weiterbildungen übernimmt auch der Arbeitgeber einen Teil der Kosten oder geht auf ein geringeres Arbeitspensum ein. So unterstützen beispielsweise bis zu 35% der Schweizer Unternehmen Kurse, welche zu einem Abschluss der höheren Berufsbildung führen. Häufig verlangt der Arbeitgeber im Gegenzug zur Bildungsunterstützung eine gewisse zeitliche Verpflichtung des Arbeitnehmers (z.B. Rückzahlung eines Anteils der Bildungskosten bei Kündigung vor x Jahren).

Die Weiterbildungen, welche in dem Absolvieren der Berufsprüfung und der höheren Fachprüfung münden, subventioniert der Bund, indem er Teile der Kosten übernimmt. Informationen findest du auf den Unterseiten für die beiden Prüfungen (Berufsprüfung, höhere Fachprüfung), auf der Website des Bundes sowie auf find your future.

03

Stipendium

In der Schweiz existieren rund 13,000 Stiftungen, welche über ein Vermögen von rund CHF 100 Milliarden verfügen (Quelle: swissfoundations.ch). Viele dieser Stiftungen fördern Bildung, Forschung, Kultur, Soziales etc., indem sie Stipendien und andere Fördergelder sprechen. Zudem vergeben auch Service-Clubs, Kirchen, Vereine, Firmen oder Bürgergemeinden Stipendien. Stipendium.ch zeigt im Einzelfall auf, bei welchen Adressen Chancen auf ein Stipendium bestehen und wo folglich ein Gesuch sinnvoll ist.

Die Kantonalen Stipendienstellen vergeben jährlich rund 350 Mio. Franken an Stipendien. Die private Förderung in den Bereichen Bildung, Kultur, Forschung und Soziales beträgt alleine im Stiftungswesen rund 450 Mio. Franken pro Jahr. Obwohl die private Förderung eine subsidiäre Rolle im Schweizer Stipendienwesen einnimmt, ist deren Bedeutung gross. Zusätzlich sind die kirchlichen, halböffentlichen und anderweitig privaten (ausserhalb der Stiftungswelt) Förderungen dazuzuzählen.

Vorgehen im Einzelfall
Im Einzelfall sollte an erster Stelle das kantonale Stipendienamt konsultiert bzw. das Gesuch dort eingereicht werden. Je nach Entscheid und Höhe der Stipendien sind die weiteren Optionen zu prüfen. In einigen wenigen Kantonen ist die Wartezeit bei der öffentlichen Stipendienstelle so lange, dass eine gleichzeitige Bearbeitung weiterer Möglichkeiten empfohlen wird, um im Falle einer Absage des Stipendienamtes, die Ausbildung nicht beenden zu müssen.
Tipp: Auch immer gleich bei der Gemeinde nachfragen:
Zahlreiche Einwohnergemeinden verfügen über sogenannte Stipendien-Fonds, Legate oder sonstige „Kässeli“, aus welchen Stipendien gesprochen werden können. Deshalb ist es sinnvoll, immer auch bei der Gemeinde des Wohnortes nachzufragen, ob solche existieren.

04

Darlehen

Neben Stipendien können auch Darlehen beantragt werden. Diese müssen anders als Stipendien mit Zins zurückbezahlt werden. Die meisten Kantone halten den Zinssatz aber relativ tief. Auch Gemeinden, Fonds oder private Stiftungen bieten unterschiedlich umfangreiche Darlehen an.

Der Anspruch auf Darlehen lässt sich nicht pauschal benennen. Eine positive Zusage hängt stark vom Kanton, der Gemeinde oder der Stiftung sowie den eigenen persönlichen Umständen ab.

Die gemeinnützige Stiftung EDUCA SWISS berät kostenlos und unabhängig zu Fragen der Bildungsfinanzierung und vermittelt selbst Bildungsdarlehen. Die Darlehen werden zu Vorzugskonditionen gewährt und unabhängig von Alter, Noten, Herkunft und Berufsziel. Ein fester Arbeitsvertrag ist nicht nötig. Weitere Informationen bietet das Team von EDUCA SWISS über das Chat-Fenster unten rechts, mail@educaswiss.ch oder unter 041 558 57 88 (Mo bis Do, 9-12 Uhr).
Weitere Schweizer Stiftungen sind beispielsweise die Pestalozzi-Stiftung (Förderung von jungen Menschen aus Berggegenden)oder die Schweizerische Studienstiftung (Förderung von leistungsstarken Studierenden). Unterstützung ist abhängig vom Wohnort, Einkommen und weiteren Kriterien. Es ist erlaubt sich bei mehreren möglichen Stiftungen gleichzeitig zu melden. Eine Übersicht der Stiftungen in der Schweiz findest du hier.

Plane dein Bildungsprojekt mit einem realistischen Budget

Folgende typischen Ausgaben für ein Bildungsprojekt können dich bei der Finanzplanung leiten. Deine eigene Einnahmen- und Ausgabensituation bleibt aber immer entscheidend. Wähle nie einen Standardwert, wenn dieser nicht deinen Einnahmen oder Ausgaben entspricht. (Quelle: )

Das Web-Tool educaplan der gemeinnützigen Stiftung EDUCA SWISS hilft dir kostenlos bei der Erstellung eines realistischen Budgets. Dieses bildet eine gute Grundlage, um die Finanzierung deines Bildungsvorhabens über dein Umfeld oder ein externes Bildungsdarlehen zu sichern.

Die App der Budgetberatung Schweiz ist ebenfalls hilfreich beim Erstellen eines Budgets. Sie ist nicht spezifisch auf Bildungsprojekte ausgerichtet, bietet aber eine intuitive Oberfläche und hilfreiche Standardwerte für Ausgaben.

Lerne junge Menschen kennen, die ihr Bildungsprojekt mit EDUCA SWISS umsetzen konnten

Gabriel (24 Jahre)

Konditor wird Lebensmitteltechnologe

«Ich habe keine Stipendien vom Staat erhalten, dafür aber private Geldgeber überzeugt.»

Ausbildung: BSc Lebensmitteltechnologie an der Berner Fachhochschule

Finanzbedarf: CHF 22,100

Gabriels Fachhochschulstudium war als Zweitausbildung nicht mehr stipendienberechtigt. Aufgewachsen in einem alleinerziehenden Haushalt hatte er zu wenig finanzielle Mittel zur Verfügung. Die Lösung: Gabriel hat ein überzeugendes Dossier erarbeitet. Mit diesem konnte er zwei private Geldgeber für Bildungsdarlehen sowie ein kleines Stipendium einer privaten Stiftung gewinnen.

Hast du weitere Fragen zur Finanzierung deiner Aus- oder Weiterbildung? Das Team der Stiftung EDUCA SWISS hilft dir kostenlos und ohne finanzielle Interessen weiter.

Kontaktiere uns über das Chat-Fenster unten rechts, oder unter (Mo – Do, 9 bis 12 Uhr).

Die Stiftung EDUCA SWISS ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich für die Förderung von Bildung einsetzt. Sie ist unabhängig und finanziert sich ausschliesslich aus Spenden und Zinsen. Die Stiftung ist nicht an die Ziele von Banken oder Versicherungen gebunden. Sie ist nicht an die Ziele von Banken oder Versicherungen gebunden.