Soft Skills und Hard Skills – Begriffe, die man irgendwann schon mal gehört hat. Was sie allerdings genau bedeuten und in welchen Bereichen sie enorm wichtig im Berufsleben sind, erklären wir dir in diesem Beitrag.
Heutzutage legen Arbeitgeber:innen immer mehr Wert auf die sogenannten „Soft Skills“, zu Deutsch „weiche Fähigkeiten“. Es reicht somit meist nicht mehr, einen hervorragenden Abschluss mit Bestnote vorzulegen, um in die engere Auswahl zu fallen. Der Umgang mit anderen Menschen und die Bewältigung von Herausforderungen im Berufsalltag sind ebenfalls entscheidend für eine erfolgreiche Karriere.
Hard und Soft Skills: Der Unterschied
Beginnen wir aber erstmal mit den harten Fakten: Die „Hard Skills“ sind die fachlichen Kompetenzen, die man für einen bestimmten Beruf oder eine Tätigkeit benötigt. Dazu gehören beispielsweise Kenntnisse in Mathematik, Informatik oder einer Fremdsprache. Diese werden durch ein Studium, eine Ausbildung oder eine Weiterbildung angeeignet und beispielsweise durch ein Zeugnis oder ein Zertifikat bescheinigt. Diese Abschlüsse sind natürlich ausschlaggebend dafür, ob du bei einem Vorstellungsgespräch überhaupt in Erwägung gezogen wirst.
Doch wie schon angeschnitten, reichen belegte Fähigkeiten auf dem Papier nicht mehr aus. Zumindest nicht in allen Berufsfeldern. Persönliche, soziale und methodische Kompetenzen – kurz gesagt die emotionale Intelligenz – haben inzwischen auch eine grosse Priorität. Diese lassen sich nur schwer durch Tests messen – hier heisst es dann mit der Persönlichkeit zu überzeugen. Aber was sind nun eigentlich Soft Skills genau? Hier findest du eine Auflistung von zehn hilfreichen Fähigkeiten:
- Kommunikationsfähigkeit & Konfliktfähigkeit
- Teamfähigkeit & Kooperationsbereitschaft
- Engagement & Flexibilität
- Problemlösungskompetenz
- Eigeninitiative
- Präsentationsstärke
- Organisationstalent
- Stressresistenz & Belastbarkeit
- Gutes Zeitmanagement & Zuverlässigkeit
- Menschenkenntnis & Einfühlungsvermögen
Klingt erstmal viel. Aber keine Sorge: Über viele von diesen Eigenschaften verfügen wir schon ganz natürlich, da sich diese automatisch in sozialen Beziehungen entwickeln. Und nicht jede:r kann jeden Punkt perfekt erfüllen, denn wir sind ja schliesslich keine Maschinen. Trotzdem ist bekannt, dass Soft Skills Arbeitnehmer:innen sowie Arbeitgeber:innen stark voranbringen können. Es kann nämlich entscheidend sein, ob man in einer Konversation die Bedürfnisse des Gesprächspartner:in erkennt und durch Verständnis, Empathie, Höflichkeit und Entgegenkommen auf sie oder ihn eingeht.
Auf welche Soft Skills es wirklich ankommt
Gewisse Soft Skills werden in fast jedem Beruf mehr oder weniger vorausgesetzt. Doch in bestimmten Bereichen sind sie besonders wichtig bis nahezu unverzichtbar, wie beispielsweise in einer Führungsposition. Dort ist eine gute Zusammenarbeit mit Kolleg:innen und Mitarbeitenden das A&O, um die Unternehmensziele zu fördern und zu erreichen. Ausserdem profitieren Führungskräfte von einem starken Überzeugungsvermögen und einer gut ausgeprägten Weitsicht mit Fokus auf die Ziellerreichung. In anderen Bereichen gibt es Unterschiede in den essentiellen Soft Skills.
Im Sozialbereich sollten die Beschäftigten über ein Kommunikationstalent und ein hohes Mass an Einsatzbereitschaft verfügen. In diesem Bereich ist es wichtig, mit Konfliktsituationen klarzukommen und eine schnelle Reflexionsfähigkeit zu besitzen. Sozialarbeiter:innen haben mehr mit schwierigen zwischenmenschlichen Situationen zu tun, als andere.
Im Finanzbereich und im Rechnungswesen hingegen spielen eher Fähigkeiten wie eine gute Analysefähigkeit und ein starkes Urteilsvermögen eine Rolle. Hierbei stehen Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit an erster Stelle – die Liebe zum Detail macht Finanz-Fachleute aus.
Arbeitskräfte im Bereich Sales und Verkauf verfügen oftmals über ein Kommunikationstalent durch regen Kontakt mit Kunden und besitzen eine gute Menschenkenntnis. Verhandlungsstärke und Überzeugungskraft stehen im Berufsalltag im Fokus. Wichtige Kompetenzen in diesem Bereich sind ausserdem Konkurrenzdenken und eine starke Anpassungsfähigkeit.
Wichtige Soft Skills in der Marketing Branche sind Kreativität und Trend Scouting. Up-to-date zu sein ist von höchster Priorität. Marketing Fachleute sollten über Multimedia-Kenntnisse verfügen und eine stetige Flexibilität im Beruf an den Tag legen. Hier hängt viel von guter Organisation und Planung ab.
Mitarbeitende in der IT-Branchen zählen wiederrum mehr auf ein hohes Qualitätsbewusstsein, ein analytisches Denkvermögen und eine starke Ergebnisorientierung. Fachkräfte aus diesem Bereich haben meist eine gute Kunden- und Serviceorientierung und sollten im Team gut funktionieren.
Soft Skills trainieren: Geht das?
Was, wenn du nun aber nicht der geborene Meister der Soft Skills bist? Glücklicherweise kann man sich einige Kompetenzen antrainieren. Inzwischen gibt es viele Fachbücher, die sich mit dem Thema auseinander setzen und Hilfestellung leisten. Zudem gibt es die Möglichkeit, Kurse, Seminare oder Workshops zu besuchen.
Die Hochschule Luzern bietet beispielsweise den Lehrang Soft Skills Schlung für Führungskräfte an. Dabei arbeitest du mit Stärken-Schwächen-Profilen und erhältst persönliches Feedback von geschulten Beobachter:innen. Auch das Coachingzentrum in Olten bietet den Kurs Betrieblicher Mentor mit eidg. Fachausweis an, bei welchem deine Führungs- und Sozialkompetenz nachhaltig gestärkt wird. Zudem gibt es in Olten ein CAS in Resilienztraining und ein CAS in Consulting, Communication & Culture an der HWZ in Zürich.
Diese und viele weitere Weiterbildungen findest du direkt bei eduwo. Schau dich doch mal um und finde den perfekt auf dich angepassten Lehrgang – oder lasse dich von den Bildungsberater:innen bei Problemen und Fragen beraten!